Markt Elfriede
Ausbildungen: Elfriede Markt absolvierte die Mittelschule in Wien und studierte anschließend in Wien und Innsbruck Geschichte, Germanistik und Anglistik. Sie promovierte 1952 mit einer Arbeit über Jacob Burckhardt („Jacob Burckhardts Bewertung absoluter und demokratischer Staatsformen“).
Laufbahn: Nach Beendigung ihres Studiums arbeitete Elfriede Markt in der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland als Sekretärin. Am 2. Jänner 1957 trat sie ihren Dienst an der Universitätsbibliothek Wien an. Nach Ablegung der Prüfung für den Höheren Bibliotheksdienst 1958 wurde sie diesem Dienst 1959 auch zugewiesen, arbeitete aber zusätzlich für das 1955 gegründete „Team für die Katalogisierung von Institutsbeständen“ (später als ZKI benannt). Auch wurde sie in der Bibliothek für Rechtswissenschaften, Abteilung „Modernes Recht“ eingesetzt. Ab 1963 wurde ihr das Referat „Geschichte der außermitteleuropäischen und außereuropäischen Staaten“ zugewiesen, zudem übernahm sie zu jener Zeit auch die Stellvertretung des Abteilungsleiters der Katalogisierungsabteilung. 1969 wurde sie mit der Leitung der Katalogisierung betraut. Somit war sie für die Ausbildung des bibliothekarischen Nachwuchses verantwortlich und befasste sich eingehend mit den Fragen eines neuen internationalen Regelwerkes. Sie war in der Kommission für Nominalkatalogisierung der VÖB als Schriftführerin, später als Vorsitzende tätig. Als Vertreterin der Vereinigung Österreichischer Bibliothekare arbeitet sie ab 1966 zusammen mit den FachkollegInnen der BRD und DDR an dem gemeinsamen neuen Regelwerk. Sie nahm an vielen Arbeitssitzungen der Internationalen Kommission in Deutschland und der Schweiz teil, die österreichischen Sitzungen wurden von ihr organisiert. Dank ihrer Initiative war der österreichische Beitrag an der Erstellung der „Regeln für die Alphabetische Katalogisierung (RAK)“, vor allem die Bestimmungen der RAK über den Sachtitel, maßgeblich. 1969 nahm sie als österreichische Vertreterin an der Internationalen Tagung der Katalogisierungsexperten in Kopenhagen teil. An der 1972 begonnenen Neuorganisation der Katalogisierung wirkte sie ebenfalls tatkräftig mit. Im Zuge einer Bibliotheksreform wurde ihr vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung die Leitung für die Errichtung einer Planungsstelle für das Wissenschaftliche Bibliothekswesen übertragen und sie wurde zu diesem Zwecke mit Wirkung vom 1. Mai 1973 an die Nationalbibliothek versetzt. Die von ihr erarbeiteten Richtlinien wurden am 21. Februar 1974 in Kraft gesetzt. Wenig später erkrankte sie schwer, nahm an der Bibliotheksarbeit aber weiterhin regen Anteil. Trotz krankheitsbedingten Beeinträchtigungen hat sie noch wesentliche Maßnahmen zur Organisation der Struktur des universitären Bibliothekswesens auf Grundlage des neuen Universitätsgesetzes mitgetragen, ebenso zentrale Dienste für das Bibliothekswesen wie die EDV-gedruckte Zeitschriftenliste der an österreichischen Bibliotheken laufend bezogener Zeitschriften, wurde noch unter ihrer Mitwirkung durchgeführt. Hier zeigte sich auch ihre Verbundenheit zur Universitätsbibliothek, wo sie noch an intensiven Arbeitsgesprächen regen Anteil nahm. Frau Dr. Markt erlag am 16.2.1979 ihrer schweren Erkrankung.
Literatur / Quellen
Zeßner-Spitzenberg. In: Biblos 28 (1979), S. 262f.
UB Wien aktuell (1979) 22, S. 6.