Likarz-Strauss Maria; Malerin, Kunstgewerblerin und Lehrerin

Geb. Przemyśl, Galizien (Polen), 28.3.1893
Gest. Rom, Italien, März 1971

LebenspartnerInnen, Kinder: 1916-20 verheiratet mit dem jüdischen Arzt Richard Strauss.

Ausbildungen: 1908-1910 Kunstschule für Frauen u. Mädchen (O. Friedrich), 1911-15 Wiener Kunstgewerbeschule, Studium bei Josef Hoffmann, Anton Kenner.

Laufbahn: 1912-14 Gebrauchsgrafikerin bei der „Wiener Werkstätte“ (Plakate, Inserate, Exlibris, Reklamedrucksachen, grafische Blätter für die Zs. „Die Mode“). 1916-20 Lehrerin an der Kunstgewerbeschule Burg Giebichenstein, Halle an der Saale. 1920-31 bedeutende u. vielbeschäftigte Mitarbeiterin der „Wiener Werkstätte“. Anfangs vor allem Postkartenentwürfe, Plakate, Papeterien etc., später kunstgewerbliche Gegenstände aus Keramik, Email, Glas, aber auch Möbel, schließlich produktivste Textilkünstlerin (Kleider, Stoffe, Spitzen, Tüllstickereien etc.). Hauptentwerferin der Modeabteilung. Mitte 1920er Jahre erfolgreiche Tapetenentwürfe (ausgeführt von Firma Flammersheim & Steinmann in Köln, Haus Pantzer). Konzept für Ausstellungsräume der „Wiener Werkstätte“ in Düsseldorf u. für die Presse-Ausstellung in Köln. Ausführung von Wandmalereien in den Verkaufsräumen der „Wiener Werkstätte“, Kärntnerstraße, im Gelben Saal der Kaiserbar u. in den Erholungsräumen der Strickwaren- u. Wollgarnfirma Bernhard Altmann, Wien. Arbeiten für andere Firmen: Gmundner Keramik, Böck (Porzellan), Indanthrenhaus (Vorhänge, Tischwäsche).

Ausstellungen: Modeausstellung (1915), Kunstschau (1920), Deutsche Gewerbeschau, München (1922), Arbeiten des modernen österr. Kunsthandwerks, Dagobert-Peche-Gedächtnisausstellung (1923), Ausstellung christlicher Kunst, Secession (1925), Paris (1925), Den Haag (1927), im Künstlerhaus, Museum für Kunst und Industrie. Nov. 1938 Emigration nach. Rom. 1956 in Rom als Keramikerin genannt.

Mitglsch.: Österr. Werkbund, Verband Bildender Künstlerinnen und Kunsthandwerkerinnen Wiener Frauenkunst. Zusammenarbeit u. a. mit Max Snischek (1891-1968).

Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB, Österr. Museum für angewandte Kunst, Wien, Tagblattarchiv/Personenmappe.

L.: Brandstaetter 1979, Dichand 1981, Die uns verließen 1980, Fahr-Becker 1994, Fischer 2003, Renner 1993, Schweiger 1983, Schweiger 1990, Völker 1984, Völker 1990