Haslinger Magdalena

Kellermeisterin im Kloster auf dem Nonnberg in Salzburg
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Herkunft, Verwandtschaften: Das familiäre Umfeld von Magdalena Haslinger ist bislang unbekannt.
Laufbahn: Über ihren Werdegang und ihr Leben im Kloster auf dem Nonnberg lässt sich nicht viel ausmachen. Erstmals tritt sie bei der Wahl der Äbtissin Daria Panicher (amt. 1484–1505) am 18. Juni 1484 in Erscheinung. Als Dechantin ist sie urkundlich am 6. Februar 1498 bezeugt. Unklar ist auch, wann der genaue Todestag ist. Aus dem 16. Jahrhundert stammen zwei identische Einträge im Totenbuch des Nonnbergs. Zum 12. und 13. Juli ist jeweils eine Magdalena vermerkt, die als „monialis“ und „decana“ des Erintrudisklosters ausgewiesen ist. 1547 ist wiederum eine Konventualin mit dem Namen Magdalena urkundlich als Dekanin ausgewiesen.
Von Magdalena Haslinger stammt eine Inventarliste (Salzburg, Kloster Nonnberg, Stiftsarchiv Hs. 14 A II A 1), die in den Jahren 1493–1498 angelegt wurde. Wohl anlässlich ihrer Übernahme des Amtes der Kellermeisterin hat Magdalena Haslinger all jene Gegenstände verzeichnet, für die sie offensichtlich verantwortlich war; nach den diversen Posten von Silber, Zinngeschirr und Wäsche folgt (fol. 14r) eine Liste der Bücher des Konvents, insgesamt 54 Stück; aufgelistet werden gesondert 36 deutsche und 18 lateinische Bücher. Als Cellerarin (Kellnerin oder Kellermeisterin) war Magdalena Haslinger offenkundig auch für den Buchbestand, der allen gemeinsam gehörte und der allen zur Verfügung stand, nämlich der Konventsbibliothek, verantwortlich. Mit der Anlegung des Inventars wurden wohl in erster Linie die Bestimmungen der Benediktsregel (Regula Benedicti 32, 3) befolgt, wo festgelegt ist, den gesamten Besitz zu verzeichnen. Als Kellermeisterin war Magdalena Haslinger für die Verwaltung des Besitzes zuständig, und das umfasste auch die Bücher. Eine Aufstellungssystematik oder klare Organisation nach thematischen Gesichtspunkten mit einem detaillierten Katalog und Signaturen ist dem Verzeichnis nicht zu entnehmen. Die relativ geringe Zahl der Bücher machte dies wahrscheinlich auch nicht notwendig oder ließ es sinnvoll erscheinen.

Literatur / Quellen

Esterl, Franz: Chronik des adeligen Benediktiner-Frauen-Stiftes Nonnberg in Salzburg, Salzburg 1841.
Friess, Gottfried Edmund: Das Necrologium des Benedictiner-Nonnenstiftes der heil. Erentrudis auf dem Nonnberge zu Salzburg. In: Archiv für österreichische Geschichte 71 (1887), S. 1–209.
Lang, Susanne: Die mittelalterliche Bibliothek des Benediktiner-Frauenstifts Nonnberg. Untersuchungen zur historischen Entwicklung, Zusammensetzung und thematischen Gewichtung des Bestands bis 1600. Ungedr. Diss. phil. Univ. Salzburg 2004.

Biografieautor:

Ingrid Roitner