Fössl Edith von, Tante Edith, geb. Wallner; Kindergärtnerin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 26.4.1907
Laufbahn: E. F. heiratete einen Katholiken und konvertierte am 28.9.1937 in Innsbruck. 1939 wurde sie geschieden. Ab 1931 Leiterin des Kinderhortes der Erzbischöflichen Hilfsstelle für nichtarische Katholiken in Wien. Bei einer Taschenkontrolle durch einen SA-Mann kamen Süßigkeiten zum Vorschein, die für die Kinder bestimmt waren und deren Besitz Nichtariern verboten war. Entzug bzw. Beschränkung ihrer Arbeitsgenehmigung und Drohung der Einlieferung in ein KZ, falls sie ihre Umtriebe nicht unterlasse. Sie war eine von insgesamt zwölf Mitarbeiterinnen der Erzbischöflichen Hilfsstelle für nichtarische Katholiken, die nach den Nürnberger Rassegesetzen als Jüdinnen definiert wurden. Von ihnen wurden neun deportiert und acht überlebten das KZ nicht. E. F. täuschte am 28.9.1942 einen Selbstmord vor und flüchtete nach Italien. Sie lebte mehrere Jahre in Rom und war von 1949-1951 wieder in Wien.
L.: Groppe 1978, Kronthaler 2004