Zeitlinger-Pupini Therese Marie
* 24.10.1884, Wien, † 3.8.1956, Kirchdorf an der Krems, OÖ
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Orazio Pupini, Dr.med., prakt. Arzt in Wien; Mutter: Maria Theresia, geb. Moser.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Ludwig Zeitlinger, Schriftsteller.
Ausbildungen: 1898/99 bis 1903/04 besuchte Therese Marie Zeitlinger-Pupini die sechsklassige gymnasiale Mädchenschule des Vereins für erweiterte Frauenbildung in Wien und legte 1904 die Matura am k. k. deutschen Staatsgymnasiums der Kleinseite in Prag ab. Von 1904 bis 1910 studierte sie Germanistik und klassische Philologie an der Universität Wien und promovierte am 11.7.1911 zum Dr.phil. mit der Dissertation „Karoline Pichlers Romane: ein Beitrag zur Geschichte der Unterhaltungsliteratur“. Danach nahm sie eine Fachausbildung an der Hofbibliothek und Bibliothek der TH Wien auf.
Laufbahn: Therese Marie Zeitlinger-Pupini trat am 1.1.1912 als Bibliothekarin in die ÖNB ein und war ab 1913 für die Bibliothek des Gewerbefördenden Amtes tätig. Mit 1919 wurde sie Leiterin dieser Bibliothek, es kam zu einer Umwandlung der Amtsbibliothek des k. k. Gewerbeförderungsamtes in eine öffentliche Bücherei für Gewerbetreibende und Ingenieure der Praxis. Mit 1945 ging sie in den Ruhestand.
Freundschaften: Sie war befreundet und korrespondierte (neben zwei erhaltenen Briefen und einer Geburtstagskarte) mit Elise Richter (1865–1943), Prof. und österr. Sprachwissenschafterin, die mit ihrer Schwester Helene Richter (1861–1942), Philologin, Opfer des Holocausts wurde.
Mitgliedschaften: Therese Marie Zeitlinger-Pupini war Vorstandsmitglied des Bundes österr. Frauenvereine und 1913 ordentliches Mitglied der Philosophischen Gesellschaft der Universität Wien. Am 30. und 31. Mai 1912 nahm sie an der 13. Versammlung Deutscher Bibliothekare in München teil.
Literatur / Quellen
Emödi, Paul/Teichl, Robert (Hg.): Wer ist wer. Lexikon österr. Zeitgenossen., o. O. 1937.
Fichna, Margarete: Therese Zeitlinger. Nachruf, Biblos Jg. 5, H. 4, S. 182.
Vereinigung Österreichischer Bibliothekare (Hg.): Österreichische Bibliotheken. Statistik und Personalverzeichnis, VÖB, Wien 1957.
http://www.kunstrestitution.at/detailsearchoutput/items/2476.html
Werke
Karoline Pichlers Romane: ein Beitrag zur Geschichte der Unterhaltungsliteratur Diss. Univ. Wien 1910.
Vom Märchen. In: Zs. F. Kindergartenwesen Nr. 8-11, St. Pölten 1913.
Über Qualitätsarbeit. In: Echo Nr. 1, Prag 1920.
Vorstand Dr. Therese Zeitlinger-Pupini berichtet über „Die Gewerblichen Bibliotheken in Österreich'“. In: Zentralblatt f. Bibliothekswesen Bd. 55, 1938.
Die gewerbl. Bibliotheken in Österreich. In: Biblos Nr. 5/1956.
Weitere Beiträge in:
The Year’s work in librarianship, Bd. 11, 1939.
Verein Deutscher Bibliothekare: Jahrbuch der deutschen Bibliotheken Bde. 23–24, 1966.