Werder(in) Katharina (Katheryn); Büchersammlerin

Geb. ?
Gest. ?

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Angehörige der Salzburger Familie Werder.

Laufbahn: K. W. vermachte ihre Bücher dem Frauenkonvent auf dem Nonnberg in Salzburg. Laut einen Inventarverzeichnis in einer Handschrift aus den Jahren 1493-1498 (Salzburg, Nonnberg StA, Hs 14 A II A 1, fol 14 r-v) waren es neun deutsche Bücher. Dem Vermächtnis lag eine Einschränkung zugrunde; sie behielt sich die lebenslange Benützung ihrer Bücher vor. Demnach gelangten diese erst nach ihrem Tod zur Gänze in den Besitz des Konvents. Von diesen neun Büchern lassen sich drei Handschriften im Bestand der Nonnberger Bibliothek nachweisen, die mit einem Vermerk versehen sind, die K. W. als Erstbesitzerin und Schenkerin ausweisen (23 C 5, 23 D 2 und 23 D 11). Über die übrigen sechs Bücher lässt sich nichts ausmachen. Die Bedeutung der Schenkung wird daran sichtbar, dass durch das Legat der K. W., der Bestand der deutschen Bücher auf dem Nonnberg auf 36 Stück anwuchs. Die bekannten Bücher der W. überliefern primär katechetische Schriften, der Kodex 23 D 2 eine Übersetzung der Hohelied-Predigten Bernhards von Clairvaux (†1153).

Es ist schwierig, die Identität der Schenkerin zu bestimmen.1521 legte eine Katharina Warter ihre Profess ab (Professzettel 8/165 A 1a); im selben Jahr ist der Tod einer „Catharin von Warter, mon(i)alis“, die dem Nonnberg zugeordnet wird, belegt. Aufgrund des zeitlichen Abstands des Bücherlegats und der Professurkunde von 1521 wird es sich wohl kaum um ein und dieselbe Person gehandelt haben, vielmehr dürfte diese eine Verwandte gleichen Namens der Bücherschenkerin gewesen sein. Ob es sich bei der Verstorbenen von 1521 um die Bücherschenkerin von 1498 handelt oder um die Koventualin, die 1521 die Profess abgelegt hat – auch das ist möglich –, lässt sich mit Sicherheit nicht bestimmen. Mehr Sicherheit dürfte die Vermutung beanspruchen, dass K. W. eine Angehörige der Salzburger Familie Werder war, die auch im Salzburger Bürgerbuch aufscheint. Mitglieder dieser Familie standen in enger Beziehung zu St. Peter in Salzburg, waren Grundholden und Wohltäter des Klosters, und dort hatten sie auch eine Grablege. Ein Clemens Werder war 1523 Pfarrer in Tittmoning. Andere Angehörige dieser Familie standen mit dem Nonnberg in Verbindung; Hans und Barbara Werder sind 1516 als Mitglieder der Nonnberger Bruderschaft ausgewiesen.

L.: Beifuss 2005, Esterl 1841, Hahnl 2000, Höver 1971, Lang 2004, Rickhofen 1916, Tietze 1913, Walz/Frey 1868, Walz/Frey 1871, Walz/Frey 1874

Ingrid Roitner