Weigel Helene, ursprüngl. Weigl, verh. Brecht; Schauspielerin und Theaterdirektorin

Geb. Wien, 12.5.1900
Gest. Ost-Berlin, DDR (Deutschland), 6.5.1971

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Siegfried Weigel, Textilkaufmann; Mutter: Leopoldine Pollak. Wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1929 Heirat mit Bertolt Brecht (1898-1956), Schriftsteller.

Ausbildungen: Besuchte die Schwarzwald-Schule. Nahm ab 1918 Schauspielunterricht bei Arthur Holz in Wien.

Laufbahn: 1919 bis 1921 erstes Engagement am Neuen Theater in Frankfurt am Main sowie am Frankfurter Schauspielhaus, am Preußischen Staatstheater und am Deutschen Theater in Berlin. 1923 erste Zusammenarbeit mit ihrem späteren Ehemann Bert Brecht. Trat unter anderem 1930 in der ersten Aufführung von „Die Maßnahme“ auf. War für Film und Rundfunk tätig. 1933 emigrierte sie über Prag, Wien und Paris in die Schweiz, dann nach Dänemark. Spielte unter anderem 1938 die Hauptrolle in „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ in Paris. Ging 1939 nach Skandinavien, 1941 über die UdSSR in die USA. Da sie kein Rollenangebot hatte, gab sie Schauspielunterricht. 1947 ging sie nach Europa zurück, 1949 Mitbegründerin und Intendantin des „Berliner Ensembles“. Trat sehr oft als „Mutter Courage“ auf. 1950 Mitbegründerin der Akademie der Künste, ab 1960 dort Professorin.

Ausz.: U. a. 1954 Clara Zetkin Medaille.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).

W.: „‚Wir sind zu berühmt, um überall hinzugehen’. Briefwechsel 1935-71“ (2000)

L.: Hecht 2000, Hildebrandt 2002, Kebir 2000, ÖNB 2002, Pintzka 1959, Röder/Strauss 1980-1983, Stern 2000, Tenschert 1981, Trapp/Mittenzwei 1999, Ulrich 2004