Wallishausser Theresia, geb. Weinzettl; Buchdruckerin, Verlegerin und Buchhändlerin
18./19. Jh.
LebenspartnerInnen, Kinder: Th. W. wurde die 2. Frau des Buchdruckers Johann Baptist Wallishausser (I., gest.1810), der aus Hohenzollern-Hechingen stammte und zuerst Kammerdiener war, „als es ihn nach Wien verschlug. Seine Vorliebe für Bücher finanzierte er durch Tausch- und Privathandel, nannte sich dann befugter Büchertrödler, erwarb 1788 eine Buchhandlungs- und 1800 eine Buchdruckereikonzession und eröffnete ein ‚Lekturkabinett‘ mit Leihbücherei − alles mit beträchtlichen Krediten.“ (Durstmüller). Der Ehe mit Th. entstammten 1 Sohn und eine Tochter, der 1. Ehe Wallishaussers 2 Töchter und 3 Söhne.
Laufbahn: Nach dem Tod ihres Gatten 1810 blieben der kinderreichen Witwe viele Schulden zu tilgen, doch der tüchtigen Frau gelang es bis 1817, alle Gläubiger zu befriedigen und alle Kinder zu versorgen. Der älteste Sohn und die älteste Tochter aus der 1. Ehe ihres Mannes, Johann Baptist und Maria Anna, arbeiteten von Anfang an im Betrieb mit. Ein von Th. W. herausgebrachtes Werk sind die „Geistlichen Übungen für drey Tage“ von Zacharias Werner (Gebete in lyrischer Form) aus 1818. 1819 übergab sie dem Sohn Johann Baptist (II.) den Betrieb. Nach seinem Tod führte ihn ihre Schwiegertochter Josefine Wallishausser erfolgreich weiter.
L.: Durstmüller 1981, Mayer 1887, Johann B. Wallishausser. In: Österr.-ungar. Buchdrucker-Zeitung (1899) 8, S. 3-7
Edith Stumpf-Fischer