Stadtherr Angela; Spenglermeisterin und Bildhauerin
Geb. Wien, 2.4.1899
Gest. Wien, 7.8.1983
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Spenglermeister Johann Stadtherr; Mutter: Aloisia Stollhofer; drei Schwestern.
Ausbildungen: A. St. besuchte die Klosterschule in der Jacquingasse, Wien 3, Spenglermeisterausbildung, ab 1921 Kunstgewerbeschule am Stubenring. Der Bildhauer Anton Hanak holte sie in seine Meisterklasse. 1923 schloss sie ihr Studium ab.
Laufbahn: A. St. musste nach dem Tod des Vaters (1915), als das Geschäft von ihrer Mutter weitergeführt wurde, das Spenglerhandwerk erlernen. Sie war die einzige Spenglermeisterin in Österreich. Als das Zeichentalent von ihrem Schwager, Dr. Felix Tomaschek, erkannt wurde, durfte sie die Kunstgewerbeschule besuchen. Sie war als Metallbildhauerin tätig und engagierte sich in der Simmeringer Sozialdemokratie. Sie musizierte nebenbei bei Hausmusikabenden im Familien- und Freundeskreis, spielte Cello. Sie kümmerte sich auch um die Nachlasssicherung ihres Lehrers Anton Hanak.
Ausz., Mitglsch.: 1920 Lobmeyr-Preis; Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreichs; Verkehrsflächenbenennung: 1997 in 1110 Wien, Angela-Stadtherrgasse.
W.: Relief „Lied der Arbeit“, Gemeindewohnbau Kreuzgasse-Angeligasse (1925), Großrelief „Symphonie der Arbeit“, Strindberg-Hof (1931), Riesenchristus am Kreuz, Hochaltar der Pfarrkirche Eßling, Neuer Sarg für Joseph Haydn in Eisenstadt, Wetterhahn am Dach des Stephansdomes, Keramikverkleidungen, Laternen, Grabkreuze, Vasen und Dekorationen, Grabepitaph für Ritter von Negrelli am Wiener Zentralfriedhof
L.: Havelka 1990, Havelka 1991, http://www.wien.gv.at/strassenlexikon/