Soswinski Herta, geb. Mehl, Widerstandskämpferin und politische Aktivistin

Geb. Znaim, Mähren (Znojmo, Tschechien), 16.4.1917

Gest. Wien, 2003

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Vertreter.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Ludwig Soswinski (*1905, Wien), Dr. jur. Revisor bei den Konsumgesellschaften, 1934 Übertritt von der SDAP zur KPÖ, 1938-1945 KZ-Dachau, Flossenburg, Auschwitz, Mauthausen. 1945-1958 Wiener Gemeinderat (KPÖ); ab 1955 Obmann des KZ-Verbandes, Mitbegründer des DÖW.

Laufbahn: H. S. wächst bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter zweisprachig (deutsch-tschechisch) auf und zieht später aus beruflichen Gründen nach Prag. Dort schließt sie sich zuerst einer linkszionistischen Organisation an und 1936 den Kommunisten. Im Jahre 1940 verliert sie aufgrund der Besetzung der Tschechoslowakei und der damit in Kraft tretenden nationalsozialistischen Gesetze ihren Arbeitsplatz. Ihre politische Tätigkeit verlagert sich in die Illegalität, weshalb H. S. im August 1940 verhaftet und nach langen Verhören im Jänner 1942 nach Ravensbrück überstellt wird. Ende 1942 kommt sie in das KZ Auschwitz-Birkenau, wo sie sich im Zuge ihrer Tätigkeit im Kommando Zentral-Bauleitung der illegalen Lagerorganisation anschließt. Im Rahmen dieser Tätigkeit lernt H. S. ihren späteren Mann Ludwig Soswinski kennen. 1945 flüchtet sie im Zuge der Evakuierung des KZ Auschwitz und schlägt sich gemeinsam mit einer Kollegin nach Prag durch. Im unmittelbaren Anschluss daran – im Mai 1945 – emigriert sie nach Wien zu ihrem späteren Mann. Ihre Tätigkeiten und Funktionen in der kommunistischen Partei in Wien legt H. S. bald zurück. Aus der Partei tritt sie 1960 gemeinsam mit ihrem Mann aus. H. S. stirbt im Jahre 2003 in Wien.

Qu.: Erzählte Geschichte, DÖW.

W.: „Warum wir darüber reden müssen. In: Der Neue Mahnruf, Jg. 47, Nr.8/9“

L.: Berger 1987, Dokumentationsarchiv 1985, Soswinsky 2006, www.frauenservice.at

 

(Sylvia Soswinski)