Schuber Maria
Geb. Graz, Stmk., 20.7.1799
Gest. Rom, Italien, 5.6.1881
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Joseph Schuber (Schober, 1760?–1829), Kanzleibeamter des Grafen Saurau; Mutter: Maria Anna Schuber (Schober, 1775–1840), geb. Krammerin, als (Beamten-) Witwe ab 1831/32 8 Jahre lang Generalpräfektin des Bischöflichen Knabenseminars „Carolinum“ (später „Carolinum-Augustinum“) in Graz. M. Sch. war das erste Kind von insgesamt acht Geschwistern.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ledig, kinderlos.
Ausbildungen: Über ihre schulische Bildung ist kaum etwas bekannt, ihrem Reisebericht lässt sich entnehmen, dass sie belesen und theologisch gebildet war, sie beherrschte auch Englisch, Französisch und Italienisch und perfektionierte ihre Sprachkenntnisse durch ihre Auslandsaufenthalte.
Laufbahn: Sie gründete in Graz eine Privatschule für Mädchen, die am 1. September 1829 ihren Betrieb aufnahm, vermutlich eine der ersten derartigen Einrichtungen in dieser Stadt. Die „Maria Schuber Privatlehr- und Erziehungsanstalt für Mädchen“ bestand zumindest bis 1866 und unterrichtete bis zu 50 Schülerinnen. Nachdem M. Sch. fast 20 Jahre in ihrer Schule als Leiterin und Lehrerin gewirkt hatte, unternahm sie von Oktober 1847 bis September 1848 eine Pilgerreise ins Heilige Land, die sie über Italien, Griechenland, Ägypten und durch die Halbinsel Sinai schließlich nach Jerusalem führte, eine Reise, die sie aus Geldmangel zum Teil zu Fuß bestritt. Eine Motivation für ihre Reise war auch, neben religiösen und gesundheitlichen Gründen, schulische Einrichtungen in anderen Ländern zu besuchen und die dortigen pädagogischen Ansichten kennen zu lernen, denn sie trat vehement für die Errichtung von Mädchenschulen ein. 1850 publizierte sie einen Reisebericht, der drei Auflagen erfuhr. Nach ihrer Pilgerfahrt wohnte sie wieder in Graz in der Salzamtsgasse Nr. 28 und widmete sich neuerlich intensiv ihre Privatschule, die sie bei ihrer Rückkehr in schlechtem Zustand vorgefunden hatte. Im Sommer 1869, im Alter von 70 Jahren, übersiedelte sie nach Rom und pflegte, wie ihr Briefwechsel zeigt, internationale Kontakte. Von dort aus besuchte sie im August 1874 Lourdes und mehrmals ihre Heimatstadt Graz. Ihren Pass ließ sie sich noch am 23. Mai 1881, kurz vor ihrem Tod, neuerlich verlängern. Sie ist begraben auf dem Campo Santo Teutonico, dem deutschen Friedhof im Vatikan.
Ausz.: Im Rahmen des feministischen Projektes „WOMENT!“ anlässlich der Kulturhauptstadt Graz 2003 wurden in dem Teilprojekt „FrauenWEGE“ drei Stadtspaziergänge in der Grazer Innenstadt eingerichtet, die an religiös motivierte und engagierte Frauen erinnern sollten, darunter der „Maria Schuber – Margret Bilder-Weg“. Mitglied des 3. Ordens des heiligen Franziskus (weltlicher Zweig), Profess am 6.5.1832.
Werke
„Meine Pilgerreise über Rom, Griechenland und Egypten durch die Wüste nach Jerusalem und zurück, vom 4. October 1847 bis 25. September 1848“ (1850), „Maria! Die heil. Jungfrau. Ein vollständiges Gebetbuch zum täglichen Gebrauche für die zarten Verehrer Mariae“ (1852), „Fünf Tage in Lourdes. In: Katholischer Wahrheitsfreund. Hrsg. vom Paulusvereine zu Graz, XXVII, Nr. 16“ (1875)
Literatur / Quellen
Qu.: Nachlass im Archivio Campo Santo Teutonico, Rom. Diözesanarchiv Bischöfliches Ordinariat Graz-Seckau (Ordinariatskanzlei alt, Vereine – Dritter Orden; Schulakten – Privatschulen: Maria Schuber).
L.: Deeken/Bösel 1996, FrauenWEGE 2003, Habinger 2004, Kronthaler 2000a, Kronthaler 2003, Kronthaler 2004a, Mehr als fromme Frauen 2003, Mylonaki 2000, Pataky 1898, Saringer 2003, Sohn-Kronthaler 2005, Habinger 2011