Schreiber Clara
Geb. Wien, 27.10.1848
Gest. Meran, Tirol (Merano, Italien), 8.2.1905
Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater war früh verstorben. Sie verbrachte ihre Jugend in Brünn.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1867 Heirat mit Josef Schreiber (1835-1908), Mediziner; Töchter: Adele Schreiber-Krieger, Publizistin, Frauen- und Sozialpolitikerin (1872-1957); Elisabeth Margaretha, genannt Lilli (*1874) und Ida (*1886).
Ausbildungen: C. Sch. erhielt im Haus ihres Stiefvaters eine sorgfältige und umfassende Bildung.
Laufbahn: C. Sch. beteiligte sich nach ihrer Heirat an der Gründung und wirtschaftlichen Leitung des Sanatoriums Alpenheim in Aussee und später der Kuranstalt Hygieia in Meran. Sie lebte abwechselnd in Aussee und Meran, wo sie intensiv am gesellschaftlichen Leben teilnahm und sich humanitär engagierte. Ihre schriftstellerische Tätigkeit begann C. Sch. in der „Wiener Allgemeinen Zeitung“, in der sie in den 1880er Jahren Artikel zu Mode sowie zu allgemeinen Gesundheits- und Erziehungsfragen veröffentlichte. Auch in der „Neuen Freien Presse“ und anderen Blättern publizierte sie Feuilletons. In der beliebten Paris-Literatur dieser Zeit kommt ihren 1884 in Buchform erschienenen Skizzen „Eine Wienerin in Paris“ aufgrund der gelungenen Wahrnehmung des Frauen- und Gesellschaftslebens eine besondere Stellung zu. Auch in ihrem bekannten Buch „Eva“ verteidigt sie ihr Anliegen: Berufstätigkeit für alle Frauen, jedoch unter Beibehaltung eines naturgewollt sittlichen Ehe-Ideals. Sie grenzte sich als definierte Praktikerin sowohl von beharrenden Einstellungen als auch von der Theorie der Feministinnen ab.
biograph. Mitteilungen, Hinweise: Mitteilungen Erhard Marschner, München.
Werke
„Eine Wienerin in Paris“ (1882), „Eva. Naturalistische Studien einer Idealistin“ (1893), „Bauernfeld über Grillparzer. In: NFP 15.6.1893“, „Erinnerungen an Bauernfeld. In: NFP 18., 20.7.1894“, „Brünn 1866. Jugenderinnerungen. In: NFP 9.7.1906“. Essays, Erzählungen, Feuilletons in Zeitungen und Zeitschriften
Literatur / Quellen
Qu.: Briefe, WStLb.
L.: Anderson 1994, Brümmer 1913, Friedrichs 1981, Giebisch 1948, Kosel 1902-06, ÖBL, ÖNB 2002, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager 1982, NFP (Abendausgabe) 8.2.1905, www.onb.ac.at/ariadne/, Wikipedia