Ring Gertrud, geb. Schröder; Buchhändlerin und Malerin

Geb. Landsberg an der Warthe, Preußen (Gorzów Wielkopolski, Polen), 1897

Gest. Lager St. Sulpice la Pointe, Frankreich, 15.2.1945

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Thomas Ring (1892-1983), zwei Kinder.

Laufbahn: 1920 Leiterin der „Sturm“-Buchhandlung in Berlin, Mitarbeiterin der KP-Presse „Arbeiter-Illustrierte-Zeitung“ und „Der Weg der Frau“. In Berlin gehörte sie zum Kreis der Avantgarde. Sie war als Autodidaktin mehrfach mit Werken in der „Großen Berliner Kunstausstellung“ vertreten. Sie und ihr Mann bekämpften in Bildern, Artikeln und Theaterstücken den aufkommenden Faschismus und flüchteten 1932, noch vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, nach Österreich. Lebte ab 1933 in Johnsbach in der Steiermark, ab 1934 in Graz. In den ersten Jahren nach dem „Anschluss“ lebte sie mit ihrem Mann weiterhin in Graz, wo sie zu den kosmologischen Werken ihres Mannes Bilder in abstraktem Stil schuf, die zu den wenigen Beispielen moderner Malweise und kulturellen Widerstands zählen. 1943 ging sie nach Straßhof, wurde in das KZ Stutthof deportiert, danach weiter in das Lager St. Sulpice la Pointe, wo sie umkam.

L.: Seeber 2003