Pruckner Karoline; Sängerin und Gesangspädagogin

Geb. Wien, 4.11.1832

Gest. Wien, 14.6.1908

Herkunft, Verwandtschaften: K. P. entstammte aus einer Wiener Gelehrtenfamilie, die mit der Wiener Musikfamilie Hellmesberger befreundet war.

Ausbildungen: Studierte zwei Jahre bei J. Stockhausen.

Laufbahn: K. P. debütierte nach gründlicher Ausbildung bereits 1848 in Graz als Adalgisa in Bellinis „Norma“ und trat 1949/50 an der Wiener Hofoper auf. 1850-52 war sie am Hoftheater in Hannover, anschließend am Mannheimer Hoftheater engagiert. Während dieser Zeit ließ sie ihre Stimme noch zwei Jahre bei J. Stockhausen ausbilden und erhielt Angebote aus München und Wien (Gastspiele 1854), konnte aber ihren Kontrakt mit Mannheim nicht lösen. 1856 beendete sie ihre Karriere wegen einer Stimmbanderkrankung, wurde als Gesangspädagogin mit einer Klasse an der Wiener Opernschule Polyhymnia betraut und gründete bald darauf ein eigenes Institut in Wien, an dem sie bis zuletzt tätig war.

Ausz., Mitglsch.: K. P. erhielt als angesehene Gesangslehrerin für ihr Handbuch für angehende Sänger, welches wertvolle Hinweise zur Heilung erkrankter Stimmen enthielt, vom Großherzog von Mecklenburg den Titel Professor.

W.: „Theorie und Praxis der Gesangskunst“ (1872), „P.s Notenspiel für Große und Kleine“ (1892), „Ueber Ton- und Wortbildung in Fragen und Antworten“ (1897), „Selbst-Biographie der Caroline Pruckner“ (1898)

L.: Albert 1927, Bettelheim 1897-1917, Eisenberg 1889-1893, Eisenberg 1903, Keckeis 1953-1954, Kosch 1933-1935, Kosel 1902-1906, Mendel 1890/91, ÖBL, Riemann 1939