Prausnitz Else; Pianistin, Klavierlehrerin und Korrepetitorin

Geb. Berlin, Preußen, Deutsches Reich (Deutschland), 4.12.1885

Gest. Krieglach, Stmk. 27.12.1976

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Pauline Amalie Prausnitz, geb. Schimmelbusch (1859-1943); Vater: Leo Prausnitz (1847-1916 Berlin), Fabrikant, jüdischer Herkunft. Schwester: Marie Lodemann, geb. Prausnitz (1884-1967).

Ausbildungen: Höhere Mädchenschule, ab dem achten Lebensjahr Klavierunterricht bei einer Schülerin von Theodor Kullak. Ab 1901 Studium am Sternschen Konservatorium in Berlin u. a. bei Gustav Pohl, später in der Ausbildungsklasse von James Kwast. Spezialisierung auf Kammermusik bei dem Cellisten Eugen Sandow.

Laufbahn: Gab in Berlin Klavierunterricht, spielte Konzerte, begleitete Liederabende und korrepetierte Opern und Oratorien. Trotz finanzieller Schwierigkeiten nach dem Tod des Vaters erbaute sich E. P. 1926 in Krieglach/Stmk. ein kleines Ferienhaus, wohin sie ab 1933 mehrmals ihren Wohnsitz verlegte. Als „Halbjüdin“ von Enteignung bedroht überschrieb sie 1942 das Haus ihrer Nichte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb E. P. in Krieglach, wurde als Opfer des NS-Regimes anerkannt und erhielt 1947 auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Unterrichtete ab 1947 am Steiermärkischen Landeskonservatorium sowie an der Volksmusikschule in Graz. 1955-1962 wirkte sie an der von Hans Täubl gegründeten Volksmusikschule in Krieglach und unterrichtete private Klavierschüler. 1973 zog sie in ein Pensionistenheim in Krieglach um.

L.: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit. Hrsg. Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen unter Mitarbeit von Sophie Fetthauer. http://www.lexm.uni-hamburg.de/