Pisk Litz (Lizzi); Malerin, Kostümbildnerin, Bühnenbildnerin und Bewegungspädagogin

Geb. Wien, 1909

Gest. 1997

Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater gab ihr den Namen Litz als eine Form von Alice, da „Alitzia im Wunderland“ sein Lieblingsbuch war.

Ausbildungen: Wegen einer Skoliose Tanzunterricht bei Isadora Duncans Schwester Elizabeth. Studium des Tanzes und der Malerei. Unterricht in „Bühnenarchitektur“ bei Oskar Strnad, da L. P. versuchte alle ihre Interessen unter einen Hut zu bringen.

Laufbahn: L. P. begann ihre Karriere in Wien als Bewegungspädagogin und Bühnen- bzw. Kostümbildnerin. Ihre erste Premiere in Wien war „Der Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ für die sie mit Bertolt Brecht, Kurt Weill und Lotte Lenya zusammenarbeitete. 1933 erstmals in England, wo sie sich zwei Jahre später niederließ. Dort wurde sie als Karikaturistin für den „Evening Standard“ und den „News Cronicle“ engagiert. Sie begann auch am RADA als Bewegungspädagogin zu unterrichten. Der damalige Sir Kenneth Barned begrüßte diese Neuerung überraschenderweise, aber bestand darauf den Unterricht auf Improvisation zu reduzieren. Daraufhin spaltete sich eine kleine Gruppe ab, die unter der Anleitung von L. P. auch öffentlich aufführte und damit die Theaterszene aufrüttelte. Die Mitglieder waren u. a. Harold Lang, Alan Badel, Miriam Brickman. Daraufhin wurde L. P. von Michel St. Denis, Glen Byam Shaw und Georg Devine eingeladen an der kurzlebigen, aber radikalen, Old Vic Theatre School zu unterrichten. Diese Schule hatte großen Einfluss auf das Theatertraining in der englischsprachigen Welt. Besonders das Training durch L. P. spielte eine zentrale Rolle und ihre Reputation wuchs. Ihre Arbeit hatte großen Einfluss auf spätere Entwicklungen auf diesem Gebiet. Anschließend war L. P. an der Academy of Art in Bath und danach Studentin und später Lehrerin an der Camberwell School of Art. Während dieser Zeit fuhr sie fort als Bewegungslehrerin in GB und Schweden zu arbeiten und wirkte auch an mehreren Theater- und Fernsehproduktionen mit. Bis zu ihrer Pensionierung 1970 war sie dann für zehn Jahre an der Central School of Speech and Drama tätig. Von 1946 an als Bewegungs-Direktorin. L. P. arbeitete zusammen mit Michael Elliott, Karel Reisz und Peter Hall.

Selbst nach ihrer Pensionierung und ihrem Rückzug mit Barbara Coombe nach Cornwall, blieb L. P. aktiv, widmete sich vermehrt der Malerei und stellte ihre Werke in London und Cornwell aus. 1975 gab sie außerdem das Buch „The Actor and His Body“ heraus. Bis zu ihrem Tod schrieb sie an einem zweiten Buch. Unter ihren StudentInnen wird sie unvergesslich bleiben. Es heißt über sie: „Ihre ansteckende Ernsthaftigkeit schuf eine magische Atmosphäre tiefer Konzentration.“ (George Hall, The Independent)

W.: „The actor and his body“ (1975)

L.: http://www.independent.co.uk/news/people/obituary-litz-pisk-1275650.html