Pesendorfer Theresia (Resi), geb. Laimer; Hausgehilfin und Widerstandskämpferin

Geb. Lauffen, Bad Ischl, 21.6.1902

Gest. 31.10.1989

Th. P. wurde am 21.6.1902 in Lauffen, Bad Ischl, als eines von sechs Kindern eines Salinenarbeiters geboren. Bereits in frühester Jugend ging sie zu Bauern in den Dienst, danach arbeitete sie als Hausgehilfin. 1926 heiratete sie Ferdinand Pesendorfer und brachte ihren Sohn zur Welt. Da ihr Mann arbeitslos wurde, arbeitete sie als Wäscherin und Putzfrau, zusätzlich brachte sich die Familie mit Holzschlägern und Beerenpflücken durch. Infolge der wirtschaftlichen Not erkrankte R. P. an Lungentuberkulose, an der sie zwölf Jahre lang litt. Seit 1926 Anhängerin der sozialdemokratischen Bewegung, trat sie 1935 in die illegale Kommunistische Partei ein. Innerhalb Bad Ischler Ortsgruppe baute sie Frauenorganisation auf und betätigte sich für die Rote Hilfe. Auch nach dem „Anschluss“ setzte sie ihre Widerstandstätigkeit fort. Indem sie Kontakte herstellte, Quartiere besorgte, Lebensmittel, Medikamente, Sprengstoff und Waffen transportierte, wurde R. P. zu einer zentralen Anlaufstelle in dem von Frauen aufrecht erhaltenen Netzwerk zur Unterstützung des Widerstands im Salzkammergut und darüber hinaus. Von der Gestapo im Mai 1942 zum Verhör geholt, wurde sie aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen. Im Oktober 1943 verhalf sie dem späteren Partisanenführer Sepp Plieseis zur Flucht aus dem Außenlager Hallein des Konzentrationslagers Dachau. In ihrer Wohnung fand im August 1944 ein Treffen statt, auf dem eine Widerstandsgruppe unter Leitung von Plieseis („Gruppe Willy-Fred“) ins Leben gerufen wurde, die ihren Stützpunkt im Toten Gebirge einrichtete und von den Frauen versorgt wurde.

Auch nach der Befreiung blieb R. P. Aktivistin der Kommunistischen Partei. In den fünfziger Jahren engagierte sie sich in der Friedensbewegung. Überdies war sie beim Bund demokratischer Frauen und beim KZ-Verband aktiv. Für ihr aufopferungsvolles Engagement im Widerstand erhielt sie das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs. R. P. starb 1989.

L.: Brauneis 1974, Kammerstätter 1982, Podgornik 1990a, Widerstandstätigkeit von historischer Bedeutung, in: Betrifft Widerstand, Folge 6, Februar 1990, S. 14-16, Theresia Pesendorfer (1902-1989). In: http://ooe.kpoe.at/article.php/2006022309140336

 

Christine Kanzler