Neurath-Reidemeister Marie; Pädagogin, Sozialwissenschaftlerin und Schriftstellerin
Geb. Braunschweig, Deutschland, 27.5.1898
Gest. London, Großbritannien, 10.10.1986
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Hans Reidemeister, herzoglich-braunschweigischer Regierungsrat; Mutter: Sophie, geb. Langerfeldt. Bruder: Kurt Reidemeister (1893-1971), Mathematiker.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Otto Neurath (1882-1945), Philosoph und Soziologe.
Ausbildungen: Studium der Mathematik und Physik an den Universitäten Braunschweig, München, Berlin und Göttingen. Besuchte für kurze Zeit die Kunstakademie.
Laufbahn: War als Lehrerin tätig, Mitarbeit im Wirtschafts- und Gesellschaftsmuseum in Wien. Ab 1925 Assistentin von Otto Neurath, entwickelte mit ihm zusammen die Isotypie (Bildstatistik), 1930 Gastlehrerin in Moskau, emigrierte mit Otto Neurath 1934 nach Holland, arbeitete mit ihrem Mann an der von ihm gegründeten International Foundation for Visual Education. 1940 mussten sie erneut fliehen und waren bis 1941 interniert. Nach der Entlassung ließen sie sich in Oxford nieder. 1942 gründeten sie das Isotype-Institut, welches sich mit jungen Lesern beschäftigte. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie das Institut weiter und begann nebenbei Kinderbücher zu illustrieren. Sie veröffentlichte im Exil zahlreiche naturwissenschaftliche Kinderbücher, in denen sie die Methode der Bildstatistik für ihr Konzept einer visuellen Erziehung produktiv anwandte.
Qu.: Library of the University of Reading.
W. u. a.: „I’ll Show You How it happens” (1948), „Living in Early times” (1947 mit Otto Neurath), „Living in the World” (1949 mit Otto Neurath), „How the First Men Lived” (1950), „Visual Science. First and Second Book” (1950), „The Wonderworld of Animals” (1952), „Die Wunderwelt der Tiere“ (1956), „Flug durch den Weltraum“ (1956), „Empiricism and sociology. With a selection of biographical sketches” (1973 mit Otto Neurath), „Philosophical Papers 1913-1946” (1983 mit Otto Neurath)
L.: Ewers/Seibert 1997, Fuss 2001, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Röder/Strauss 1980-1983, Wikipedia: Karl Reidemeister