Murban Maria, geb. Stastny; Widerstandskämpferin, Bezirksrätin, Geschäftsfrau und Verkäuferin

Geb. Wien, 22.5.1899
Gest. Wien, 21.8.1984

Laufbahn: M. M. war zwischen 1934 und 1938 eine der führenden Funktionärinnen der illegalen Sozialistischen Arbeiterhilfe (SAH). Sie unterstützte und versteckte verfolgte Schutzbündler und leistete deren Angehörigen Hilfe. Sie wird im April 1937 gemeinsam mit ihrer 18-jährigen Tochter verhaftet und im Mai 1937 wegen illegaler Tätigkeit für die SAH und die RS zu sechs Wochen Polizeistrafe und sechs Monaten schweren Kerker verurteilt. In ihrer Wohnung in Wien 10, Bürgergasse 17-19 werden Beweise für ihre Tätigkeit für die SAH gefunden. Sie gesteht auch, seit März 1937 für die RS tätig gewesen zu sein. Während der Haft wurde ihr die Wohnung gekündigt. Die Haftstrafe unter den Nationalsozialisten (drei Monate Arrest in der Schiffamtsgasse) wurde gegen sie verhängt, nachdem sie in ihrem Milchgeschäft einen Juden bedient hatte und deshalb denunziert wurde. Nach 1945 gehört sie zu den Gründungsmitgliedern der Volkshilfe, für die sie sich noch als 85jährige aktiv einsetzt. Von 1946 bis 1950 war M. M. SPÖ-Bezirksrätin in Favoriten.

Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: Marie-Murban-Gasse, Wien 1100, seit 1992.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe), DÖW.

L.: Autengruber 1995, Dokumentationsarchiv 1984, Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: www.dasrotewien.at