Muhr Rudolfine, Fini; Metallarbeiterin, Widerstandskämpferin und Bundesrätin
Geb. Wien, 5.9.1900
Gest. Wien, 26.10.1984
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer Arbeiterfamilie; Mutter: Sozialdemokratin.
Ausbildungen: Volks-, Bürgerschule, erlernter Beruf Metallarbeiterin.
Laufbahn: Wurde mit 14 Jahren Fabriksarbeiterin, Metallarbeiterin, Eisenbahnbedienstete-Assistentin bei den Österreichischen Bundesbahnen; 1919 Beitritt SAJ, 1920 Funktionärin der SDAP, 1929 Betriebsrätin, 1933 Mitglied des Parteirates, 1934-1938 RS, nach Februar 1934 illegale Gewerkschaftsarbeit in den Fabriken, Betriebszellenarbeit der RS, 1937-1938 und 1939-1940 politische Freiheitsstrafen: ein Jahr Polizeihaft, nach ihrer Entlassung Arbeit im Personalbüro der Nordbahn, Widerstand auf eigene Faust, wie zum Beispiel Unterstützung von ausländischen Arbeitern und Betreuung inhaftierter SozialistInnen; 1945-1949 Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin in Wien, 5.12.1949-6.6.1969 Mitglied des Bundesrates, 1.7.1968-31.12.1968 stellvertretende Vorsitzende des Bundesrates, 1959-1963 Zentralsekretärin des Bundesfrauenkomitees der SPÖ, Vorsitzende des Bezirksfrauenkomitees Hietzing, Mitglied des Bundesvorstandes des Bundes der Sozialistischen Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus, an der Gründung der Volkshilfe beteiligt.
Die in den Jahren 1954 bis 1956 errichtete städtische Wohnhausanlage in Wien Hietzing, Volkgasse 1-13, wurde 1988 Rudolfine-Muhr-Hof benannt. Auf dem Wohnblock in der Elisabethallee 22 in Wien Hietzing erinnert eine Gedenktafel an Rudolfine Muhr.
Qu.: BG Radstadt, Tagblattarchiv (Personenmappe); Datenbank „Nicht mehr anonym“, Arbeiterbewegung, DÖW.
W.: Artikel in „Arbeit und Wirtschaft“ 1927/28
L.: Berger 1985, BLÖF, Handbuch Bundes/Nationalrat 1950ff., Dokumentationsarchiv 1985, Leichter 1968, Neugebauer 1966, Pasteur 1986, Sporrer 1983, Steiner 1973, Tidl 1982, www.dasrotewien.at