Münzer Friedl, Frieda, auch Friedl Sara Münzer; Schauspielerin

Geb. Wien
Gest. Köln, Deutschland, 1966

Ausbildungen: Schauspielausbildung bei Prof. Weingarten in Wien.

Laufbahn: Erstes Engagement 1909/10 am Stadttheater Mährisch-Ostrau, 1910/11 am Deutschen Theater Teschen, 1911/12 am Münchner Volkstheater, 1913/14 am Hoftheater Weimar, 1916/17 am Schauspielhaus Bremen. Nachdem Fritz Rémond, der Direktor der Vereinigten Cölner Stadttheater, F. M. sieht, will er sie sofort für das Kölner Schauspielhaus gewinnen. Jedoch bindet F. M. noch der Vertrag in Berlin, weswegen sie anfangs nur Gastspiele annimmt. Ab 1926 entscheidet F. M. sich dann aber endgültig für Köln und nennt Köln eine Liebe auf den ersten Blick. F. M. bleibt dem eher konventionellen Haus treu, obwohl sie in der Folge zahlreiche Angebote anderer Bühnen erhält. 1933 trifft es die „große Dame des Fachs“ besonders hart, als sie gezwungen ist, das Ensemble zu verlassen. Sie beschließt Mitwirkende an den Jüdischen Kulturbünden Rhein-Ruhr (Köln) zu werden, da das Theater ihr Leben ist. DarstellerInnen und ZuschauerInnen durften ausschließlich mosaischen Glaubens sein. Schnell wird sie, obwohl zum evangelischen Glauben konvertiert, zur Mittelpunktschauspielerin des Kulturbundtheaters. In Berlin findet man sie unter dem Namen Friedl Sara Münzer im Programmheft. Wie F. M. die Kriegsjahre schlussendlich überlebt hat, ist nicht bekannt. Sie selbst zog es vor über jene Jahre Stillschweigen zu bewahren. 1945 kehrt sie an ihr geliebtes Kölner Schauspielhaus zurück, wo sie bis 1948 aktiv ist. Während dieser Zeit setzt sie sich auch für die sozialen Belange ihrer KollegInnen ein. So ist sie Schiedsrichterin der Bühnengenossenschaft für Nordrhein-Westfalen, Mitglied des Personalrats der Kölner Theater und Vorstandsmitglied des Bühnenversorgungswerks für die Bundesrepublik Deutschland. F. M. stirbt kurz nach den Feierlichkeiten zu ihrem 40-jährigen Bühnenjubiläum.

Ausz., Mitglsch.: Ehrenmitglied der Bühnen der Stadt Köln, Großes Ehrenzeichen GDBA.

L.: Dick/Sassenberg 1993