Mennelin Dorothea; erste in Vorarlberg gerichtlich verfolgte „Hexe“

Geb. ?
Gest. ?

Über D. M.s Familienverhältnisse ist nur bekannt, dass sie die Mutter des Hofhistoriographen Dr. Jakob Mennel aus Bregenz war. Sie gilt als die erste bislang bekannte Person, die im Bereich des heutigen Vorarlberg gerichtlich als Hexe verfolgt wurde. Bereits 1493 war „eines Schuhmachers Weib von Bregenz“ in einem Konstanzer Kerker zu Tode gekommen. Nachdem magische Spezialisten D. M. mittels eines Spiegelzaubers als schädigende Hexe identifiziert hatten, wurde sie in den Jahren 1498/99 – vielleicht auch noch länger – im Gefängnis ihrer Heimatstadt verwahrt. Die nach ihrer Verhaftung weiterhin feststellbaren Schädigungen führte man darauf zurück, dass sie als Hexe den Kerker verlassen konnte, wann sie wollte. Aus unbekannten Gründen wurde gegen D. M. aber noch kein Hexenprozess eingeleitet. Nach längerer Haft kam sie frei.

L.: Tschaikner 1999

Manfred Tschaikner