Margret; Buchbinderin
14. Jh.
In einer Urkunde vom 21.3.1388 wird eine Frau „Margret die puechpintterin“ erwähnt, die ihren Laden im Haus bei den Predigern der hohen Schule gegenüber, also gegenüber der alten Wiener Universität hatte. Dies ist umso bemerkenswerter, weil sich in Wien für das 14. und 15. Jahrhundert insgesamt nur 13 Buchbinder nachweisen lassen, wobei noch vor ihr, nämlich 1302, der erste weltliche, namentlich genannte Buchbinder, Hermann, aufscheint; denn die Handschriften waren kostbar und selten und der Arbeitsanfall daher gering. Vermutlich war M.s Laden nicht von ungefähr in der Nähe der Universität, denn deren Gründung 1365 brachte naturgemäß einen freilich zunächst nur kleinen Aufschwung für das Buchbindergewerbe.
L.: Boba 1998, Mazal 1997
Edith Stumpf-Fischer