Margreiter Berta Maria, geb. Rabl; Kinder- und Jugendbuchautorin und Mundartdichterin

Geb. Hopfgarten, Tirol, 7.12.1924

Herkunft, Verwandtschaften: Der Vater starb 1926, sie hatte drei Brüder von denen zwei im Zweiten Weltkrieg fielen. Die Eltern waren Kleinbauern, die Mutter starb 1941.

LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1947 den Volksschuldirektor, Maler, Chorleiter und Organist Bartl Margreiter, der 1984 verstarb, zwei Kinder.

Ausbildungen: Besuchte die Volksschule in Niederau/Wildschönau, die Handelsschule in Schwaz.

Laufbahn: Durch das musisch geprägte Elternhaus, das starke Interesse am Lesen und einem Lehrer, der in seiner Dorfschule weit über den üblichen Rahmen hinaus klassische Literatur vermittelte, entdeckte sie schon früh die Liebe zur Schriftstellerei. Nach der Volksschule gab es keine Möglichkeit zur Weiterbildung, sie arbeitete in der elterlichen Landwirtschaft und half im Haushalt der kranken Mutter. Nach dem Tod der Mutter 1941 zog M. nach Kundl und lebte bei einer alleinstehenden Tante, sie besuchte die Handelsschule in Schwaz und arbeitete später als Bürokraft. Sie verfasste Kurzgeschichten und Erzählungen, die in angesehenen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht wurden. Später beschäftigte sie sich mit Volkskunde und schrieb zwei Sagenbücher. Ihre Mundartdichtung wurde vom ORF Studio Tirol und RAI Bozen gefördert, zahlreiche Gedichte erschienen im Tiroler Bauernkalender, im Reimmichl-Kalender, sowie im ORF und auf RAI. Sie war viele Jahre lang Mitarbeiterin der „Wörgler- und Kufsteiner Rundschau“, hielt Lesungen und schuf zahlreiche veröffentlichte und unveröffentlichte Gedichte, Aufsätze, Erzählungen und volkskundliche Abhandlungen. Ihr Mann vertonte einige ihrer Gedichte.

biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz mit Susanne Blumesberger.

W.: „Sagen aus Reith und Umgebung“ (1956), „ Fein is’s unterm Dach. Gedichte in Tiroler Mundart“ (1966), „Die am späten Abend… Hochdeutsche Gedichte“ (1977), „Einilosn ins Land. Gedichte in Tiroler Mundart“ (1979), „’s Alloasei. Mundartgedichte“ (1985), „Die Heidin. Alpbachtaler Sagenbuch“ (2. Aufl. 1986), „Die Vögel singen immer noch. Erzählungen, Kurzgeschichten“ (1991), „ Julia Walliser. Ein Frauenschicksal“ (1996, als Fortsetzungsroman in „Neues Land“ und „Tiroler Bauernzeitung“ erschienen), „Aufananda zuageh. Heitere und besinnliche Gedichte in Tiroler Mundart“ (1997), „ Der Drache von Wildschönau. Sagenroman“ (2003), „Unterländer Originale. Reith im Alpbachtal“ (2006)..

Mitautorin: „Pohl, Joseph: Heimatbuch Reith. Bd. 1 Reith bei Brixlegg. Beiträge zur Geschichte eines Unterinntaler Dorfes“ (1959), „Hornung, Maria (Hg.): Die Mundartdichtung in Nordtirol. Beiträge zur Österreichischen Literaturgeschichte“ (1985)

L.: Amt der Tiroler Landesregierung 1994, Ruiss 1997, Ruiss 2001

Susanne Blumesberger