Liska Hermine, geb. Obweger; Zeugin Jehovas, Predigerin und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. 12.4.1930
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Johann Obweger, ab 1925 Zeuge Jehovas, kurzzeitig verhaftet. Mutter: Elisabeth geb. Peitler, ab 1937 Zeugin Jehovas. Brüder: Michael starb 1939 an einem Blinddarmdurchbruch; Johann (Hans) war 1937 wegen Wehrdienstverweigerung im Gefängnis, in Bergwerken zwangsverpflichtet und ab 1945 im KZ Dachau. Ein weiterer Bruder gab seinen Glauben auf und ging zum Militär.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete in den 1950er Jahren den Wiener Erich Liska.
Laufbahn: Wuchs in St. Walburgen, Görtschitztal in Kärnten auf, wurde in der Volksschule wegen der Verweigerung des Hitlergrußes drangsaliert; als 11-jähriges Kind ihren Eltern weggenommen und in ein nationalsozialistisches Umerziehungsheim gebracht. Man bot ihr die Möglichkeit, die Hauptschule zu besuchen. Zu dieser Zeit eine Auszeichnung für Kinder eines armen Bauern, sie hätte jedoch der Hitlerjugend beitreten müssen. Ihre Loyalität konnte jedoch auch durch die Heimleitung nicht gebrochen werden. Sie weigerte sich standhaft, patriotische Lieder zu singen, die Uniform anzuziehen oder den Hitlergruß zu verwenden und wurde schließlich nach München in ein Kloster gebracht. Bei einem Urlaub bei ihren Eltern im Jahre 1944 wurde sie getauft und blieb die restliche Zeit der NS-Herrschaft loyal zu ihrer Religionsgemeinschaft. War bis zu der Geburt ihres ersten Kindes Vollzeitpredigerin.
L.: Malle 2002, Schuster 1998