Lind Jenny; Sängerin
Geb. Stockholm, Schweden, 6.10.1829
Gest. Malvern Hills, Worcestershire, Großbritannien, 2.11.1887
Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus armen Verhältnissen, die sie nie vergass und weswegen sie auch große Teile ihres Vermögens für arme Musiker, Hospitäler und Waisenhäuser spendete. Zahlreiche Einrichtungen tragen deshalb ihren Namen. 1862 stiftete J. L. einen Preis für junge schwedische Musiker, der mit einer dreijährigen Förderung verbunden war. Heute wird der Jenny-Lind-Preis jährlich an eine junge schwedische Sängerin vergeben und ist mit zwei Monatstourneen in den USA und in Schweden sowie mit einem Stipendium verbunden.
LebenspartnerInnen, Kinder: In Boston Heirat mit dem deutschen Komponisten Otto Goldschmidt (1829-1907). Zwei Söhne, eine Tochter.
Ausbildungen: Wurde bereits mit neun Jahren in die Opernschule des Stockholmer Hoftheaters aufgenommen und debütierte am 7. März 1838 als Agathe in Webers „Freischütz“.
Laufbahn: J. L. wurde mit 20 Jahren Mitglied der Königlich Schwedischen Musikakademie in Stockholm und zur Hofsängerin ernannt. 1841 ging L. nach Paris, wo sie sich bei Manuel Patricio Rodriguez Garcia weiterbildete. 1844 debütierte sie in Berlin und 1846 in Wien. Am Theater an der Wien feierte die Sopranistin (die wegen ihres bes. Timbres in der Stimme, v. a. aber wegen ihrer gestochen sauberen Koloraturen sowie ihrer Fähigkeit zu trillern und staccato zu singen, den Beinamen „schwedische Nachtigall“ erhielt) in Opern von Bellini, Meyerbeer u. Weber Triumphe. Sie ging von Wien nach London, zog sich jedoch 1849, mit nur 29 Jahren, von der Bühne zurück und trat nur noch im Konzertsaal auf.
Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: Jenny-Lind-Gasse, 1100 Wien.
L.: Bulman 1956, Franzén 1990, Holland/Rockstro/Goldschmidt 1891, Wilkens 1913, Wikipedia