Kunigunde; erste Äbtissin von Göss

Geb. ?

Gest. an einem 28. September eines unbekannten Jahres nach 1027

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Pfalzgraf Aribo I. von Bayern, Gründer von Seeon; Mutter: Adala, Tochter des Pfalzgrafen Hartwig I. von Bayern und Gewaltboten in Karantanien († ca. 985) und der Wichburg, aus der bayerischen Herzogsfamilie der Luitpoldinger, Mitbegründerin von Sankt Georgen am Längsee, Geschwister: Wichburg, vermutlich früh verstorben (Todesjahr unbekannt), Hartwig II., Pfalzgraf in Bayern (†1027), Wichburg, vielleicht Äbtissin von Altmünster in Mainz (Todesjahr unbekannt), Aribo, Erzbischof von Mainz und Mitbegründer von Göss (†1031), Chadalhoch, Graf im Isengau († um 1030), Hildburg (Todesjahr unbekannt) verheiratet mit Arnold I., Graf an der Traun (von Wels und Lambach) († um 1020); Graf Sighard (†1044), verheiratet mit Bilehilt (Philhilde), deren Herkunft von Graf Friedrich I., einem Ahnen der Wolfratshausener Linie der Familie der Andechs-Meranier noch zu belegen wäre (Stammeltern der Grafen von Tengling), Sohn hervorgegangen aus der zweiten Ehe ihrer Mutter Adala mit Engelbert, dem Grafen im Chiemgau, aus der Sippe der Sighardinger.

Laufbahn: Es ist keineswegs gesichert, dass K. ihre Ausbildung im Nonnbergkloster in Salzburg erhalten hat. Sie wurde die erste Äbtissin (um 1020 bis nach 1027) der Gründung ihrer Familie, vornehmlich ihres Bruders Aribo und ihrer Mutter Adala, Göss bei Leoben in der Steiermark, dem einzigen Reichskloster auf dem Boden des heutigen Österreich. Zusammen mit ihrer Mutter erhielt sie ein gemeinsames Hochgrab (Datierung des Epitaphs 1544, nach 1600), errichtet wohl in Anlehnung an das Hochgrab ihres Vaters in Seeon (Datierung des Epitaphs 1395/1400), das nach Auflösung des Stiftes 1786 abgerissen wurde.

L.: Appelt 1953, Dopsch 1993, Dopsch 1985a, Dopsch 1991, Fleckenstein 1959, Gerlich 1980, Höfer 2000, Jontes 1977, Naschenweng 1997, Perst 1958, Staab 1993, Woisetschläger-Mayer 1961

 

Ingrid Roitner