Krones Therese; Schauspielerin

Geb. Freudenthal, Österr,-Schlesien (Bruntál, Tschechien), 7.10.1801 (5.10.)

Gest. Wien, 28.12.1830

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Josef Krones, Kürschnermeister (*1839), Kammersänger bei Gf. Fr. J. v. Thiersheim, geht als 1. Bassist nach Olmütz; Mutter: Anna Theresia Krones; Bruder: Josef Franz Krones (1797-1832).

Laufbahn: Nachdem der Vater das Kürschnerhandwerk aufgibt um Sänger zu werden, bildet die Familie Krones eine kleine Truppe. Diese zieht durch Mähren, Westungarn und NÖ; zu den größeren Stationen zählen Olmütz, Troppau, Brünn und Temesvár. Th. K. tritt ab dem 5. Lebensjahr in der Theatertruppe auf und ist 1811 in Brünn kurze Zeit für Kinderrollen engagiert. Bereits am 22.1.1810 gastieren sie und ihr Vater am Wiener Leopoldstädter Theater und im Oktober 1816 gelingt es der Familie, kurze Zeit am Josefstädter Theater engagiert zu werden. Nach Gastspielen in Eisenstadt, Wr. Neustadt und Ödenburg trennt sich die 18-jährige Th. K. von ihrer Familie und geht nach Agram, im Oktober 1820 für ein Gastspiel an das Grazer Theater und anschließend nach Laibach. Im Oktober 1821 gastiert sie wieder am Leopoldstädter Theater und wird für naive Mädchen, Soubretten und zweite Singpartien engagiert. Nur langsam vertraut man ihr größere Rollen an, da ihr noch schlechter Gesang ihre schauspielerischen Leistungen immer wieder beeinträchtigt. Anfang 1824 kommt der Durchbruch mit der Darstellung der Zilly in Adolf Bäuerles Zauberoper „Aline“ und der Rosamunde in Bäuerles Feenoper „Lindane“, wobei sie die letztere Rolle nur der Erkrankung Louise Kupfers, für die sie geschrieben wurde, zu verdanken hat. Ferdinand Raimund schreibt für Th. K. die Mariandl in seinem Zauberspiel „Der Diamant des Geisterkönigs“ (1824) und die Jugend im „Bauer als Millionär“ (1826). Mit der Darstellung der Jugend wird Th. K. sehr populär. Sie verkörpert ab nun neben Soubretten und Mädchen auch alte Jungfern und Xanthippen. Selbst die Entlarvung ihres Geliebten Severin von Jaroszynski als Raubmörder und seine Hinrichtung 1827 kann ihre Beliebtheit nicht ernstlich gefährden; Th. K. hat sich zu einer der wichtigsten Erscheinungen des Altwiener Volkstheaters entwickelt. Im Jänner 1830 verlässt Th. K. das Leopoldstädter Theater und beginnt noch im selben Monat ein Gastspiel am Theater an der Wien, das sie aber krankheitshalber abbrechen muss. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstirbt Th. K. 29-Jährig. Ihr wird später ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof gewidmet. Im Jahr 1930 wird im 19. Bezirk eine Gasse nach ihr benannt.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).

Hauptrollen u. a.: Zilly (Aline), Rosamunde (Lindane), Mariandl (Der Diamant des Geisterkönigs), Jugend (Der Bauer als Millionär), Julchen v. Eisenfeil (Jakob in Wien und Jakob in der Heimat), Fisperl (Gisperl und Fisperl), Frau v. Springerl (Herr Josef und Frau Baberl), Luise (Kabale und Liebe, Parodie von Bäuerle), Nettchen (Sylphide, Das Seefräulein), Julerl (Julerl, die Putzmacherin).

W.: Th. K. werden 3 Theaterstücke zugeschrieben, es ist aber anzunehmen, dass sie von ihrem Bruder stammen: „Sylphide, das Seefräulein. Zauberspiel mit Musik von J. Drechsler“ (1828), „Der Nebelgeist und der Branntweinbrenner. Zauberspiel mit Musik von J. Drechsler“ (1829), „Cleopatra. Travestie mit Musik von A. Müller“ (1830).

L.: Aldor 1934, Futter 1965, Giebisch 1948, ÖBL, Pachinger 1906, Pirchan 1942, Plischke 1901,Wagner 1995, Wegmann 1961