Kraus Flora, geb. Spalitzer; Psychoanalytikerin und Pädagogin
Geb. Wien, 17.6.1880
Gest. Wien, 14.11.1958
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Ferdinand Spalitzer; Mutter: Hermine Fischel.
LebensparternInnen, Kinder: 1913 in zweiter Ehe Heirat mit Maximilian Kraus, vermutlich Direktor einer Bank. 1925 Scheidung. Anderen Quellen zufolge verheiratet mit dem sozialdemokratischen Gesundheitspolitiker Siegfried Kraus.
Laufbahn: F. K. arbeitete als Assistentin der Kinderanalytikerin Hermine Hug-Hellmuth, die seit 1923 die erste Erziehungsberatungsstelle des Wiener Psychoanalytischen Ambulatoriums leitete. Nach deren Tod 1924 übernahm F. K. die Leitung der Erziehungsberatungsstelle. Im selben Jahr wurde F. K. ordentliches Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV). In ihrem ersten Vortrag „Über Männer- und Frauensprachen bei den Primitiven“ wendete sie psychoanalytische Gesichtspunkte auf Sprachforschung und Völkerkunde an. Die Gründe für ihren Austritt aus der WPV 1928 sind ebenso wenig bekannt wie ihre weitere berufliche Tätigkeit. Sie scheint jedoch in der Liste der emigrierten inländischen KandidatInnen und TeilnehmerInnen an den Lehrgängen für PädagogInnen am Wiener Psychoanalytischen Lehrinstitut 1937/38 auf. F. K. emigrierte 1940 nach Großbritannien, lebte später in Chicago und kehrte 1947 nach Wien zurück.
W.: „Geschichte und Wesen des Konstitutionsproblems. Archiv für Frauenkunde und Eugenik 9“ (1923), „Die Frauensprache bei den primitiven Völkern. Imago, Zeitschrift für die Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften 10“ (1924)
L.: Huber 1978, Mühlleitner 1992, Mühlleitner 2002, ÖNB 2002, Reichmayr 1994, http://www.psychoanalytikerinnen.de/