Kratky Paula, geb. Geiger; Kindergärtnerin, Kindergarteninspektorin und Kommunalpolitikerin

Geb. Wien, 7.4.1908

Gest. Wien, 25.10.1986

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Anton und Paula Geiger, sozialdemokratische Familie aus Wien-Ottakring.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1933 Eheschließung mit Josef Kratky, geb. 4. April 1907, gelernter Schuhoberteilerzeuger, ab 1930 Mitarbeiter der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung. 1935/1936 im „Ständestaat“ aus politischen Gründen inhaftiert. 1958-1967 SPÖ-Landesparteisekretär;1959-1961 Mitglied des Bundesrates; 1961-1970 Abgeordneter zum Nationalrat.

Ausbildungen: Nach Volks- und Hauptschule in Wien, 1924-1926 Besuch der Wiener Städtischen Kindergärtnerinnenbildungsanstalt, zusätzlich Ausbildung als Montessori-Pädagogin.

Laufbahn: Ab 1926 als Kindergärtnerin im Dienst der Stadt Wien tätig. 1945 Ernennung zur Kindergarteninspektorin, Tätigkeit als Lehrerin in der Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen und HorterzieherInnen der Stadt Wien, in ehemaligem Gasthaus „Sängerwarte“ in der Oberwiedenstaße am Wilhelminenberg. Ab 1945 Wiener Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete (SPÖ), mit Schwerpunkt Wohlfahrtswesen, Kindergartenwesen, Personalwesen. 1949 wegen des Landtagsmandats Dienstfreistellung als Kindergarteninspektorin, zunehmendes Engagement bei den – SPÖ-nahen – Wiener Kinderfreunden. 1945-1972 Mitglied des Landesvorstandes der Wiener Kinderfreunde, 1955-1970 Vorsitzende der Kinderfreunde Ottakring. Große Verdienste um den Wiederaufbau des Ottakringer Sonnenlandes „Franz Schuhmeier“, einer Erholungstagesheimstätte auf dem Galitzinberg. Daraus ging das „Europahaus der Kindes“ als ganzjährige Kinderheimstätte hervor, die P. K. lange Zeit geleitet hat. 1959 hat P. K. einem Parteibeschluss folgend ihr Landtagsmandat zurückgelegt, als ihr Ehemann Josef Kratky von der SPÖ in den Bundesrat berufen wurde. Sie ist daraufhin in den Dienst als Kindergarteninspektorin zurückgekehrt.

Ausz.: 1978 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

Qu.: WStLa, Archiv der SPÖ Ottakring, VGA.

L.: Sablik 1983, Zeitschrift STADT WIEN, Nr. 9 vom 27. Februar 1971, 15

 

Traude Bollauf