Kolessa Lubka, Philip(p)s-Kolessa; Pianistin und Musikpädagogin
Geb. Lemberg, Galizien (Lwiw, Ukraine), 19.5.1902
Gest. Toronto, Kanada, 15.8.1997
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Oleksandr Kolessa (1867-1945), Universitätsprofessor, Abgeordneter im österr. Reichsrat. Stammte aus einer musikalischen Familie. Onkel: Filaret Kolessa (*1871), Erforscher der ukrainischen Volkslieder; Cousin: Mykola Kolessa, bedeutender ukrainischer Komponist und Dirigent.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1939 in Prag Heirat mit Tracy Philipps, britischer Diplomat.
Ausbildungen: Wurde von ihrer Großmutter unterrichtet, die bei einem Chopin-Schüler Klavier studiert hatte, später Schülerin von Louis Thern u. Emil von Sauer an der Musikakademie Wien. 1920 Diplom. 1929-1930 Meisterkurse bei Eugen d’Albert.
Laufbahn: Zog 1904 mit ihrer Familie nach Wien. 1924 Debüt mit den Berliner Philharmonikern. Hervorragende Solistin, die mit den besten Orchestern und Dirigenten Europas spielte. 1928 triumphale Tournee in ihrer Heimat, der damaligen sowjetischen Ukraine. Ging 1937 nach England. 1938 Tourneen durch Südamerika und in Europa. Übersiedelte 1940 von England nach Ottawa/Kanada. Lehrte ab 1942 am Royal Conservatory of Music in Toronto, von 1955-1966 an der École de Musique Vincent-d’Indy in Montreal, von 1960 bis 1971 an der Montrealer McGill University sowie 1959-1960 in New York am Ukrainian Music Institute und auch dem Conservatoire de Musique et d’Art Dramatique de la Province de Quebec. Sie gab zahlreiche Konzerte in Nord- und Südamerika und galt als eine der besten und gesuchtesten Pianistinnen des Kontinents. Beendete 1954 ihre Konzerttätigkeit weitgehend und widmete sich vorwiegend ihren Lehrtätigkeiten.
Ausz.: Wurde 1918 als erst 14-jährige mit dem Österreichischen Staatspreis sowie dem Bösendorfer-Preis ausgezeichnet. 2003 wurde anlässlich ihres 100-jährigen Geburtstags 2002 an der McGill University ein Stipendium zu Ihrem Gedächtnis eingerichtet, der Lubka Kolessa Piano Scholarship Fund.
L.: Frank/Altmann 1936, Wilson 1985, Zuk 1998, Wikipedia