Kohl Christine von; Journalistin
Geb. Berlin, Deutschland, 23.3.1923
Gest. Wien, 23.1.2009
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer liberalen Familie. Tochter eines dänischen Vaters und einer österreichischen Mutter. Ein älterer Bruder. Behielt die dänische Staatsbürgerschaft.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Wolfgang Libal, Journalist und Schriftsteller; ein Sohn.
Ausbildungen: Studium der Philosophie und vergleichenden Religionswissenschaft an der Universität Kopenhagen. Schloss das Studium jedoch nicht ab.
Laufbahn: Arbeitete als Fremdsprachenkorrespondentin, Reiseführerin und bei zahlreichen Verlagen. In den 1960er Jahren Auslandskorrespondentin in Wien, wo sie auch die Arbeit Simon Wiesenthals beim Aufbau des Dokumentationszentrums jüdischer Verfolgter des Naziregimes unterstützte. 1968 bis 1985 Korrespondentin für zahlreiche deutsche, österreichische und skandinavische Medien in Belgrad. Gründerin des „Vereins der Freunde der Flüchtlinge und Vertriebenen aus Bosnien-Herzegowina“, später „Kulturni Centar“. Von 1990 bis 1994 Beraterin der Internationalen Helsinki-Föderation für Menschenrechte in Wien. Ab 1999 Herausgeberin der Zeitschrift „Balkan/Südosteuropäischer Dialog“. War in Österreich in den Jahren des Zusammenbruchs Jugoslawiens vor allem als eine fundierte Kennerin der Lage auf dem Balkan bekannt, in welcher Eigenschaft sie oft im Fernsehen und Radio zu hören war. Übersetzte Literatur aus skandinavischen Sprachen ins Deutsche.
Ausz.: 2002 Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien.
W.: „Jugoslawien“ (1990), „Gem. m. Wolfgang Libal: Kosovo: Gordischer Knoten am Balkan“ (1992), „Balkan: Stabilität oder Chaos in Europa“ (2000), „Eine Dänin am Balkan“ (2008)
L.: Welzig 2006, Wikipedia