Kohen Sidonie, geb. Kohn; Frauenrechtsaktivistin
Geb. Teschen, Österr.-Schlesien (Cieszyn, Polen), 1.12.1830
Gest. Wien, 17.4.1900
Laufbahn: Schon früh zeigte S. K. Interesse an Fragen der Frauenbildung und des Frauenrechts. Als Mitglied des Allgemeinen Frauenvereins setzte sie sich für dessen Ziele ein. Überzeugt, dass auch Mädchen und Frauen alle Berufsmöglichkeiten offen stehen müssten, verfolgte sie 1866 die Gründung eines Frauenkomitees, das sich unter dem Vorsitz von Gräfin E. Zichy die Aufgabe stellte, eigene Schulen und Kurse für Mädchen und Frauen einzurichten, um sie „zu selbständigem Erwerb auf mancherlei Gebieten der Industrie“ heranzubilden. Dieses Komitee konstituierte sich nach Erhalt der Genehmigung (26.7.1866) als „Wiener Frauen-Erwerb-Verein“. S. K. wurde eines der eifrigsten und treuesten Mitglieder. 1870-1900 war sie im Ausschuss und im Vorstand tätig, ab 1874 führte sie in der „Nähstuben-Kommission“ den Vorsitz, aber auch in verschiedenen anderen „Kommissionen“ des Vereins schätzte man ihre Mithilfe. Mit großer Freude begrüßte sie 1871 die Eröffnung der ersten österreichischen Mädchenmittelschule, für deren Gründung sie immer eingetreten war.
Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB.
L.: Heuer Bd. 1, Jubiläumsbericht 1916, ÖBL, Rechenschaftsbericht Wiener Frauenerwerbverein 1899-1900, Dokumente der Frauen Bd. 3 Nr. 3 1900, www.onb.ac.at/ariadne/