Kempner Salomea; Psychoanalytikerin

Geb. Plock/Plotzk, Polen, 14.2. 1880 (16.2. MatrikelZürich, 15.2. Matrikel Bern)

Gest. Ghetto Warschau, Polen, 1940 oder danach? (verschollen)

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Heinrich Kempner.

Ausbildungen: Schulbildung: Attestat des Töchtergymnasiums Plotzk, Auditorenzeugnis, Berlin. Ab Sommersemester 1899 Medizinstudium in Zürich, Bern und Krakau, 1909 Dissertation: „Versuche zum mikroskopischen Nachweis der Narkose der Nerven“, psychoanalytische Ausbildung.

Laufbahn: 1912 bis 1921 Assistenzärztin an der Kantonalen Irrenanstalt in Rheinau, Schweiz, 1919 Mitglied der neugegründeten Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse, 1921 Umzug nach Wien, 1922 Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung; 1923 Umzug nach Berlin, Mitarbeiterin der Psychoanalytischen Poliklinik, 1925 Mitglied der Berliner Psychoanalytischen Vereinigung (ab 1926 Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft, 1933 „gleichgeschaltet“); 1934 wurde ihr – als „ausländischer Jüdin“ – die Weiterarbeit in der Berliner Poliklinik untersagt. 1935 wurde seitens des arisierten Vorstands der „freiwilligen“ Austritt aus der DPG nahe legte. 1937-41 direktes Mitglied der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Noch bis 1938 führte sie in ihrer Wohnung Lehr- bzw. Kontrollanalysen durch. Sie blieb bis ca. 1940 in Berlin, danach wurde sie im Warschauer Ghetto gesichtet, schließlich verliert sich ihre Spur.

W.: „Der orale Sadismus. Vortrag in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung am 16. Mai 1923, veröffentlicht unter dem Titel ‚Beitrag zur Oralerotik‘, Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse 11“ (1925)

L.: Mühlleitner 1992, Mühlleitner 2002, Wikipedia, Matrikeledition der Universität Zürich Matrikel 12488 und 16846 http://www.matrikel.uzh.ch/, Universitätsarchiv Bern, Studierende 1834-1914 http://www.uniarchiv.unibe.ch/, http://www.psychoanalytikerinnen.de/