Kallir Franziska, auch Fanny Kallir-Nirenstein, geb. Gräfin zu Löwenstein; Inhaberin der „Neuen Galerie“ in Wien

Geb. Oberau, Deutsches Reich (Deutschland), 1899

Gest. USA, 1992

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Max Graf von Löwenstein-Scharffeneck und Constance, geb. Freiin von Worms. F. lebte nach der Scheidung ihrer Eltern eine Zeitlang bei ihrer Tante Alice Morrisons (1865-1952). Sie kam als junges Mädchen nach Wien.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Otto Kallir (auch Kallir-Nirenstein) (1894–1978), Dr.phil., Kunsthistoriker, Kunsthändler und Publizist. Kinder: John (*1923), Phillips (*?), Eva Marie (*1925).

Laufbahn: F. K. wurde von Hofmannsthal mit dem jungen Kunsthistoriker, der 1919 den Verlag „Neue Graphik“ in Wien gegründet hatte, bekannt gemacht. Der Verleger suchte eine Sekretärin, die junge Frau eine Stelle. 1922 gründete Otto Kalir die Kunsthandlung „Neue Galerie“ und heiratete seine Sekretärin. Die Familie emigrierte 1938 zunächst in die Schweiz, mangels Arbeitserlaubnis reiste Otto Kallir weiter nach Paris, wo er Anfang 1939 die Galerie „St. Etienne“ eröffnete. Kurz vor Kriegsausbruch bekam die Familie die benötigten Unterlagen für eine Ausreise in die USA. In New York gründete er eine weitere Galerie gleichen Namens (vorerst als Dependance der Pariser Galerie gedacht). Als eine von wenigen ist die Ausfuhr der Kunstsammlung Kallir-Nirenstein mehrheitlich gelungen und trug maßgeblich zur Anerkennung und Wahrnehmung der österreichischen Moderne bei.

Qu.: ÖStA Bestand Vermögensverkehrsstelle/Handel, Erzählte Geschichte, DÖW, Reminiscences of Fanny Kallir. Austrian Project, Columbia University. Oral History Research Office: New York, NY.

L.: Lillie 2003, Pawlitschko 1996