Kallab Margarete, Margaretha Camilla Carolina; Komponistin und Musikpädagogin

Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 15.2.1888

Gest. Wien, 11.11.1969

Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus der gutsituierten Bildungsschicht Brünns. Vater: Viktor Kallab (1849-1911), Kaufmann; Mutter: Carolina, geb. Block (*1860). Verlor die Mutter bereits als Kleinkind.

Ausbildungen: Staatliches Mädchenlyceum in Brünn, 1905 Reifeprüfung; 1909 Staatsprüfung in Klavier, Wien, 1912-1915 Hellerau bei Dresden, Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus (Dalcroze-Methode); zunächst autodidaktische Studien zu Komposition, nach 1945 (1947?) inskribierte sie Kontrapunkt und Satzlehre, unterrichtet von Alfred Uhl (1909-1992) an der Akademie für Musik und darstellende Kunst, 1947 Staatsprüfung für Rhythmische Erziehung; 1956 und 1958 Kurse an der Akademie Wien.

Laufbahn: Gründete in Brünn eine eigene Schule für Rhythmik, Gymnastik, Tanz und Musik, die sie bis 1945 betrieb. 1920/21 Berufung an die Dt. Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag, die sie jedoch nach einem Jahr wieder aufgab. Daneben weitere Lehrtätigkeit an der VHS Brünn, 1939-1945 Lehrstelle für Rhythmik an der Musikschule Brünn und für Klavier an der staatlichen Lehrerbildungsanstalt. Erste Kompositionen von Kinderliedern und Musikstücken für Bewegungsgestaltung, Klavierstücke und zwei musikalische Hörspiele. 1945 vom „Aussiedlungsbeschluss“ betroffen, wurde sie in ein KZ gebracht, musste den „Todesmarsch nach Porliz“ mitmachen und landete schließlich im KZ Grusbach. Ende Oktober 1945 entschloss sie sich zur Flucht nach Österreich und erreichte Anfang November Wien. Ihre ehemalige Schülerin Rosalia Chladek (1905-1995) vermittelte ihr eine Stelle am Konservatorium der Stadt Wien. Nach einem schweren Unfall 1948 und dem Verlust ihrer Anstellung intensivierte sie ihre musikalischen Studien und kompositorische Tätigkeit.

Ausz., Mitglsch.: Mitglied der Reichstheaterkammer und ab 1951 Mitglied der AKM, 1958 Titel „Professor“ für ihre pädagogische und schöpferische Tätigkeit.

L.: Marx /Haas 2001