Jägerstätter Franziska; Bäuerin

Geb. Hochburg, OÖ, 4.3.1913
Gest. St. Radegund, OÖ, 16.3.2013

Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer tiefreligiösen Familie; Vater: Lorenz Schwaninger.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1936 Heirat mit dem Bauern Franz Jägerstätter (1907-1943) aus St. Radegund im oberösterreichischen Innviertel, der aus christlicher Überzeugung nicht für Hitler in den Krieg ziehen wollte, hingerichtet und kürzlich von der katholischen Kirche seliggesprochen wurde. Aus der Ehe stammen drei Töchter: Rosalia (*1937), Maria (*1938) und Aloisia (*1940).

Laufbahn: Arbeitete ab 1934 in einem Gasthof als Magd. Nach der Heirat war sie am Bauernhof ihres Gatten tätig. F. J. führte nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes im Jahr 1943 alleine die Landwirtschaft. Weil F. J. hinter der Entscheidung ihres Mannes zur Kriegsdienstverweigerung stand, war sie noch lange nach Kriegsende in ihrem bäuerlichen Umfeld isoliert. Während Witwen gefallener Soldaten nach Kriegsende ohne Schwierigkeiten österreichische Renten erhielten, wurde der Witwe Franz Jägerstätters erst nach langwierigen Bemühungen der Anspruch auf eine Witwenrente nach dem Kriegsopferversorgungsgesetz (nicht aber nach dem Opferfürsorgegesetz) zugesprochen.

Ausz.: Rund um die vielfältigen Veranstaltungen zum 100. Geburtstag Jägerstätters im Jahr 2007 wurde endlich auch F. J. gewürdigt und mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich sowie mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.

L.: DÖW Mitteilungen 2007, Putz/Scheuer 2003, http://www.dioezese-linz.or.at/