Hanzel-Hübner Mathilde, Tilly; Lehrerin und Frauenrechtsaktivistin

Geb. Oberhollabrunn, NÖ, 27.5.1884
Gest. Wien, 1970

Herkunft, Verwandtschaften: Als mittlere der fünf Töchter von Agnes Hübner, geb. von Coulon (1845-1913) und Gustav Hübner (1848-1907) geboren. Schwestern: Maria (genannt Mimi) Jikeli (1885-1970), Sängerin am Kurtheater in Bad Ischl; Berta Hübner (1880-1946), Postbeamtin; Olga Hübner (1821-1967), Kunstmalerin; Beamtengattin Carola (genannt Alla) Teubel (1885-1976).

LebenspartnerInnen, Kinder: 1910 heiratete sie den Gymnasiallehrer Ottokar Hanzel, 1911 und 1914 kamen ihre beiden Töchter Ruthilt und Dietgart zur Welt.

Ausbildungen: Im Grundschulalter von ihrer Mutter, die als Lehrerin gearbeitet hatte, unterrichtet. Sie besuchte später ein privates Mädchen-Lyzeum. 1903 schloss sie die k. k. Lehrerinnenbildungsanstalt ab. Im Selbststudium bereitete sie sich auf die Maturaprüfung vor, die sie 1906 ablegte. In den folgenden Jahren bemühte sie sich um Zulassung zum Studium an der Technischen Hochschule in Wien, was ihr 1909 als erster Frau in Österreich auch gelang. Sie konnte – wahrscheinlich aus finanziellen Gründen – ihren Plan zu studieren nicht umsetzen.

Laufbahn: 1895 übersiedelte die Familie nach Wien. M. H.-H. war als Volksschullehrerin und im Allgemeinen Österreichischen Frauenverein (AÖFV) tätig. Zwischen 1910 und 1914 war sie Vizepräsidentin. Nach dem Kriegsausbruch war sie für die Friedensbewegung aktiv. 1926 wurde sie Bürgerschuldirektorin. 1934 wurde sie wegen des Doppelverdienergesetzes vorzeitig pensioniert.

Qu.: Der umfangreiche Nachlass, der auch ihre Eltern und Schwestern umfasst, befindet sich in der „Sammlung Frauennachlässe“ an der Universität Wien.

L.: Bernold/Gehmacher 2000, Wedel 2010, www.onb.ac.at/ariadne/, http://www.univie.ac.at/Geschichte/ (Sammlung Frauennachlässe)