Friedmann Friederike; Individualpsychologin und Pädagogin
Geb. Mährisch-Weißkirchen, Mähren (Hranice, Tschechien), 31.3.1882
Gest. Wien, 7.11.1968

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Lotte; Vater: Aron Friedmann, Rabbi; ca. 1890 zog die Familie nach Wien.
Ausbildungen: Studium der Naturwissenschaften (Physik) an der Universität Wien, 1913 Dr.phil.
Laufbahn: Ab 1910 (Kenner 1918) Mitglied der SDAP, zuletzt stellvertretende Sektionsleiterin und Fürsorgerätin in Wien, seit 1919 Lehrerin, 1925-1934 Bürgerschuldirektorin (Hauptschule), 1934 Verhaftung, August 1934 Zwangspensionierung, 1938 erneut verhaftet, März 1939 Aberkennung der Pension; vermutlich Ende 1939 nach Haftentlassung nach Großbritannien, in London Tätigkeit als Lehrerin, Zusammenarbeit mit dem „Londoner Büro der österreichischen Sozialisten in Großbritannien“; 1946 Rückkehr nach Wien, ab Oktober 1946 in Wien als Leiterin der Fachinspektion des Englischunterrichts an Hauptschulen, Mitglied der SPÖ; 1951 Pensionierung, 1952 Ernennung zum Schulrat, 1953-61 Präsidentin des „Vereins für Individualpsychologie“, Leiterin mehrerer Erziehungsberatungsstellen in Wien. War Mitarbeiterin Alfred Adlers. Vertreterin der Reformpädagogik Otto Glöckels; Individualpsychologin auf praktischer und organisatorischer Ebene. In letzerer Funktion war sie nach 1945 um die Wiedererrichtung des Individualpsychologischen Vereins bemüht, ebenso bekleidete F. F. Funktionen im internationalen Verein der Individualpsychologen.
Mitglsch.: „Bund sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus“, SDAP-Mitglied.

Qu.: Institut für Zeitgeschichte München; Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: Mitverfasserin des „Lexikon der Erziehung“ (1956)
L.: BLÖF, Handlbauer 2000, Kenner 2007, ÖNB 2002, Röder/Strauss1980-1983