Fried Anne; Schriftstellerin und Sozialarbeiterin
Geb. Wien, 26.4.1903
Gest. Helsinki, Finnland, 11.12.1998
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer assimilierten jüdischen Familie. Vater: Robert Politzer, Goldschmied; Mutter: Ida Bresnitz, Gründerin einer Wohltätigkeitsorganisation (Sommerferien für jüdische Kinder).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1927 Heirat mit dem ungarischen Maler Theodor Fried; Sohn: Risto Fried (1930-2004), Psychiater.
Ausbildungen: Ab 1922 Literaturstudium an der Universität von Heidelberg, später in Jena und Tübingen, Promotion 1926. Zweites Studium in den USA: 1945-1948 Soziologie an der Columbia University, M.A. 1948. 1971-1973 Literaturstudium an der Universität von Helsinki.
Laufbahn: Lebte mit ihrem Mann in Boulogne-sur-Seine. Sie schrieb Besprechungen für verschiedene Magazine, regelmäßig für „Individualität“ und „Forum“. In den 1930er Jahren half sie Flüchtlingen aus Deutschland. Als ihre Ehe zerbrach, entschloss sich A. F., mit ihrem Sohn in die USA auszuwandern (1937/1938). Dort arbeitete sie über 30 Jahre als Lehrerin und Sozialarbeiterin. (Lehrerin am Newark Junior College, später Laborassistentin am Newark Beth Hospital, verschiedene kurzfristige Jobs als Buchhändlerin, Sekretärin oder Lektorin, Lehrerin für zurückgebliebene Kinder an der Amity Hall). In den 1950er Jahren wurde sie Direktorin des Fuld Neighbourhood House in East Harlem, später arbeitete sie bei der New York City Mission Society und als Direktorin des James Weldon Johnson Gemeindezentrums. Nachdem sie zwei Jahre an der Columbia University Finnisch studiert hatte, übersiedelte sie 1969 nach Finnland, wo ihr Sohn sich niedergelassen hatte. Hier startete sie eine neue Karriere. In den USA hatte sie nebenbei Gedichte und Essays geschrieben, in Finnland widmete sie sich ganz der Literatur und Literaturwissenschaft.
W.: „Farben des Lebens. Autobiografie“ (1991)
L.: Stein1992, http://www.kirjasto.sci.fi/