Frankenstein Lydia; Bibliothekarin, Krankenschwester und Kinder- und Jugendliteraturforscherin
Geb. Wien, 5.9.1924
Gest. Löddeköpinge, Schweden, 14.2.1996
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Max Frankenstein (1888-1942 KZ Auschwitz), Redakteur, er konnte zunächst nach Frankreich fliehen, wurde dann jedoch nach Auschwitz deportiert; Mutter: Helene (Ilona) Frankenstein, geb. Schuetz (1904-1976), Sängerin.
Laufbahn: Ihre Eltern traten mit dem aufkommenden Nationalsozialismus nur noch unter einem Pseudonym auf. Nach dem „Anschluss“ musste die Familie die Wohnung in Wien 9, Grünentorgasse 19/20 verlassen. Sie konnte zunächst nach Dänemark fliehen, wurde aber am 5.10.1943 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihre Erlebnisse hielt sie in Zeichnungen fest. Im April 1945 wurde sie befreit und gelangte mit einem von Folke Bernadotte organisierten speziellen Transport nach Schweden. Sie arbeitete zunächst als „Extraelev“ (Hilfskrankenschwester) in einem Diakonissen-Spital. Vom 21.1.1952 bis 5.5.1952 lebte sie in Wien um ihre Mutter zu besuchen, die als „U-Boot“ in Wien überlebt hatte. 1955 erhielt sie die schwedische Staatsbürgerschaft. 1957 bis 1959 war sie im Diakonissen-Spital als 1. Sekretärin, die das Krankenhaus für Ärzte hatte, tätig. 1967 kam sie an die Universität Uppsala und war in der Bibliothek tätig. Am 30.10.1970 ging sie krankheitshalber in Pension. Danach widmete sie sich dem Literaturstudium an der Universität Uppsala und beschäftigte sich vor allem mit der Kinder- und Jugendliteratur. Sie nahm auch an mehreren Tagungen zu diesem Thema in Österreich teil. Sie übersiedelte nach Löddeköpinge.
W.: „Johann Wolfgang Goethes Phantastik“ (1985), „Ausgewählte Werke der deutschsprachigen fantastischen Jugendliteratur. Genreaxonomische Versuche aus historischer Sicht“ (1992).