Fraenkel Frieda, geb. Lauterbach; Schauspielerin, Kosmetikerin und Erfinderin
Geb. Wien-Leopoldstadt, 17.1.1905

Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer armen Familie. Vater: Flüchtling aus Polen, Schuhverkäufer; Mutter: Hausfrau; drei Geschwister.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1934 einen Buchhalter, polnischer Staatsbürger, den sie bei einer Laienaufführung kennengelernt hatte.
Ausbildungen: Von einer Wohnungsnachbarin (Soubrette vom Raimund-Theater) entdeckt. Spielte bereits mit 5 Jahren Theater, galt als Wunderkind, zahlreiche Auftritte in Raimundtheater, Burgtheater, Deutsches Volkstheater und Volksoper, mit 15 erhielt sie einen Freiplatz an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. Wollte Soubrette werden. Die Ausbildung zur Sängerin musste sie nach der Spanischen Grippe aufgeben und begann eine Lehre für Schönheitspflege.
Laufbahn: Anstellung als Schönheitspflegerin in Marienbad. Danach im Hotel Imperial in Wien. Eröffnete mit ihrem Mann einen Kosmetiksalon, ein neu gekauftes Geschäft in der Wiedner Hauptstraße musste nach Einmarsch der Nationalsozialisten für wenig Geld dem Meister übergeben werden, die neu adaptierte Wohnung einer Angestellten. In der „Kristallnacht“ wurden sie und ihr Mann getrennt eingesperrt. Sie musste unterschreiben, Österreich binnen 24 Stunden zu verlassen. Das Ehepaar besorgte sich gefälschte tschechische Pässe und fuhr mit dem Zug nach Brüssel. Über Belgien und Frankreich gelangten sie nach Italien, wo sie den Krieg überlebten. 1950 kehrten sie zurück nach Wien.
Ausz.: Erhielt 2005 als Erfinderin eines Fit-Chair vom Land Niederösterreich einen Anerkennungspreis als älteste Teilnehmerin eines Innovationswettbewerbes.

L.: Dokumentationsarchiv 1982, http://www.doew.at/, http://www.residenzverlag.at/