Eisler Lotte (Charlotte), geb. Demant; Sängerin, Pianistin, Gesangspädagogin und Widerstandskämpferin
Geb. Tarnopol, Galizien (Ternopol, Ukraine), 2.8.1894
Gest. Wien, 21.8.1970

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Gerichtsbeamten, sechs Geschwister.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1920-1934 verheiratet mit Hanns Eisler (1898-1962), Komponist; Sohn: Georg Eisler (*1928), Maler.
Ausbildungen: Lyzeum in Czernowitz, Matura, Musikstudium in Wien (Gesang bei Laura Hilgermann und Daniel Andersen, Klavier bei Eduard Steuermann, Musiktheorie bei Anton von Webern).
Laufbahn: Lernte im Kreis um Arnold Schönberg ihren späteren Ehemann Hanns Eisler kennen, dem sie 1926 nach Berlin folgte. In Wien politische Tätigkeit im Rahmen der KP, nach 1933 illegal. Nach dem Februar 1934 schleuste sie u. a. Schutzbündler über die Grenze nach Pressburg. Inzwischen geschieden, ging sie 1936 mit ihrem Sohn Georg nach Moskau, wo sie einem Ruf an den staatlichen Musikverlag (MUSGIS) folgte. Unter anderem arbeitete sie an der Herausgabe des Vokalwerks Gustav Mahlers. Da ihre Aufenthaltsgenehmigung 1938 endete, verließ sie mit ihrem Sohn die Sowjetunion mit dem Ziel Wien, blieb aber aufgrund der während der Heimreise erfolgten De-facto-Annexion Österreichs an das Deutsche Reich in Prag. Dort in der Fluchthilfe für Antifaschisten aus den Sudetengebieten tätig. 1939 Flucht nach Großbritannien. Setzte dort ihre musikalische Laufbahn als Sängerin, Konzertpianistin und Gesangspädagogin fort. Trat u. a. bei einer Veranstaltung des FAM (Free Austrian Movement) gemeinsam mit dem Cellisten Buxbaum aus dem Rosé Quartett in Cambridge auf. 1946 Rückkehr mit ihrem Sohn nach Wien, wo sie ab 1947 eine Professur für Gesang am Konservatorium der Stadt Wien erhielt. 1952 wurde sie gekündigt, vermutlich aufgrund gesundheitlicher Probleme.

L.: Dokumentationsarchiv 1992a, Wikipedia