Dworak Franziska; Widerstandskämpferin
Geb. Sarvar, Ungarn, 21.3.1906 (Komitat Eisenburg)
Gest. Auschwitz, Deutsches Reich − Generalgouvernement (Oświęcim, Polen), 10.1.1944
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Regina Steier, geb. Schlesinger; Vater: Max Steier.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1932 Heirat mit Ferdinand Leopold Dworak, Werkzeugmacher.
Laufbahn: Stammte aus armer jüdischer Familie in Ungarn. Nach dem „Anschluss“ übersiedelte das Ehepaar Dworak aus dem Rabenhof in Wien-Erdberg in eine Wohnung im Hotel Wandl am Petersplatz, Wien-Innere Stadt. Beide wurden dienstverpflichtet, Ferdinand D. in einem Rüstungsbetrieb, F. D. in einer Wäscheerzeugungsfirma. Sie und eine namentlich nicht bekannte Genossin traten im Rahmen der Widerstands- und Sabotagetätigkeit in den Betrieben mit sowjetischen Kriegsgefangenen in Kontakt und versorgten diese mit Essen. Dabei ertappt, wurden die Frauen vom Betriebsleiter bei der Gestapo denunziert. Im Winter 1942 wurde F. D. von der Gestapo abgeholt. Ferdinand Ds. Versuche, mit seiner Frau Kontakt aufzunehmen, scheiterten, er erhielt nie wieder ein Lebenszeichen von ihr. Als Jüdin nach den Nürnberger Gesetzen wurde F. D. nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Genossin von F. D. kam mit einigen Wochen Haft davon. Die Gestapo erfuhr nie, dass F. D. Mitglied einer Widerstandsorganisation war und stellte daher keine weiteren Nachforschungen an.
Mitglsch.: Organisierte Trotzkistin, vermutl. Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse (gegr. 1934), ab 1941: Proletarische Internationalisten (PI).
Qu.: Shoah-Datenbank, DÖW.
L.: Arbeitsgruppe Marxismus 2001
Christine Kanzler