Dessoff Margarethe, Emma Margarethe; Dirigentin und Gesangspädagogin
Geb. Wien, 11.6.1874
Gest. Locarno, Schweiz, 25.11.1944
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Otto Dessoff, Dirigent.
Ausbildungen: Gesangsstudium bei Gustav Gunz und Marie Schröder-Hanfstängl (1892-1997) am Hochschen Konservatorium in Frankfurt, privater Gesangsunterricht bei Jenny Hahn.
Laufbahn: Kam mit sechs Jahren nach Frankfurt am Main, wo ihr Vater zum ersten Kapellmeister des Opernorchesters berufen wurde. 1912 Gründerin und bis 1923 Leiterin des Dessoff’schen Frauenchors. Leitete mehrere Jahre die Frankfurter Bachgemeinde und gründete 1918 eine der ersten Madrigalvereinigungen in Deutschland, die auch Konzertreisen unternahm. Ging nach New York, wo sie ab 1923 als Chorus Director am Institute of Musical Art, einer Musikakademie nach dem Vorbild der europäischen Konservatorien, arbeitete. M. D. gründete in den 1920er Jahren in den USA mehrere Chöre. Neben ihrer Liebe zur Alten Musik führte sie die Werke junger und unbekannter Komponisten auf. Nach dem Rückzug aus dem aktiven Musikleben war ihr eine Rückkehr in das inzwischen von den Nazis beherrschte Deutschland nicht möglich. Sie emigrierte in die Schweiz, wo sie 1944 in Locarno starb. Während sie in der deutschen Geschichtsschreibung des modernen Chorgesangs nicht auftaucht, tragen in New York City die Dessoff Choirs, die auf ihre Gründung zurückgehen, ihren Namen bis heute.
L.: Fröhlich 2005, Müller, Erich 1929, Stengel 1940, Wikipedia