Cebul Mathilde

Näherin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 23.2.1881
Gest. ?

M. C. besuchte in Wien die Pflichtschulen und war dann als Magazinhelferin und später als Näherin tätig. Sie gehörte seit ihrem 14. Lebensjahr katholischen Mädchenvereinen und Frauenorganisationen an. Sie war Mitglied des katholischen Volksbundes, des christlich-sozialen Arbeitervereins und der Caritas. Sie trat 1939 der „Illegalen Österreichischen Kaisertreuen Front“ (IÖKF) bei, wo sie den Posten einer Bezirksfrauenschaftsleiterin und Fürsorgerätin für den 14. Bezirk bekleidete. Die IÖKF wurde 1939 von Leopold Hof, einem ehemaligen Anhänger der „Kaisertreuen Volkspartei“, und Leopold Eichinger gegründet. In der Anklageschrift vom Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof Berlin vom 27. September 1943 heißt es: Die IÖKF „erstrebt den Sturz der nationalsozialistischen Regierung und die Wiederherstellung einer österreichischen Monarchie […].“
M. C. warb acht weitere Mitglieder und kassierte Spenden für die IÖKF. Die Spenden wurden für den Ankauf von Papier zur Herstellung von Flug- und Streuzetteln verwendet. Von 1940 bis 1942 konnten ca. 80.000 Flugzettel hergestellt und verteilt werden. M. C. wurde am 11. September 1942 festgenommen und ist ab 29. April 1943 in Untersuchungshaft. Sie wird am 25. Mai 1944 vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt und war bis 6. April 1945 in Haft.

Werke

Literatur / Quellen

Qu.: DÖW 4176.
L.: Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984

BiografieautorIn:

Karin Nusko