Bunzel Gertrude Godwyn, geb. Goldschmied, Ps. Gertrude Godwyn (1924), Trude Godwyn; Tänzerin, Choreografin und Pädagogin
Geb. Wien, 10.1.1910

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Edmund Goldschmied (1880-gest. in Theresienstadt), Musikausbildung, Inhaber eines Bekleidungsgeschäfts; Mutter: Irene Bodanzky (1885 (?)-gest. in Theresienstadt), besuchte eine höhere Töchterschule.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1938 Heirat mit Joseph H. Bunzel (1907-1975), Soziologe.
Ausbildungen: Realgymnasium im Schwarzwald, Deutschland, Ausbildung in Amerika, 1927-28 Tanzausbildung bei Gertrud Bodenwieser, 1928 Staatl. Zeugnis Wiener PH (Lehrerausbildung), künstlerische Abschlussprüfung, Fortsetzung der Tanzausbildung u. a. bei Rudolf von Laban.
Laufbahn: Tänzerin und Choreografin in Wien, pädagogische Arbeit mit Erwachsenen und Kindern in eigener Tanzschule und auf der Basis eines eigenen Tanznotationssystems. Tourneen u. a. in Deutschland, NL, CSR, H, I, USA. 1936 Kulturaustausch-Künstlerin in Amsterdam. 1936-38 Lehrerin am Lutvak-Patany-Konservatorium, Wien; Entlassung. Juni 1938 mit Fred Berk u. a. Tänzern u. Kabarettisten legale Ausreise nach Zürich, im Herbst 1938 nach Paris. Im März 1939 mit Ehemann Emigration in die USA. 1940-44 Arbeit als Lehrerin für kreativen Tanz u. als Freizeitbetreuerin in Lagern u. Schulen u. a. in Baltimore, Md. u. Pittsburgh, Pa. 1944-55 Carnegie Inst. of Technology, Pittsburgh (zuletzt Ass. Prof. für Stagemovement). 1949-50 chairman Comm. on Dancing and Stagemovement. American Educational Theatre Ass., später auch chairman Subcomm. Intern. Liaison and ITI (Intern. Theatre Inst.) Project ANTA. 1955-61 Richmond Professional Inst., Richmond, Va.; später u. a. Fergusfall, Minn. u. Buffalo, N. Y. 1959 Mitgr. Coll. Dance Fest., Virginia, Richmond. Tanztherapie mit geistig oder körperlich behinderten Kindern u. Erwachsenen, choreografische Tätigkeit; Entwicklung der Tanz- und Bewegungsmethodik „Music into Movement“. Lebte 1980 in Buffalo, N. Y.
Ausz., Mitglsch.: Österr. Bühnenverein; u. a. American Educational Theatre Ass., American Ass. of Univ. Prof.; Business & Professional Women’s Friends of Harvey Gaul. Erster Preis beim Münchner Tanzkongress, 1929; 1st Award, Coll. Dance Fest. of Virginia, 1960.

Qu.: Archives de la Danse, Paris; Museum of Modern Art, Dance Dept., New York.
W.: „Tanzschrift mit Raum und Musik“ (1936), „Die synchronistische Musikgeschichte“ (1936/37), „Educational and Professional Dance“ (1943)
L.: Trapp/Mittenzwei 1999