Briggs-Baumfeld Ella

geb. Baumfeld
* 5.3.1880, Wien, † 20.6.1977, Enfield, Middlesex, Großbritannien
Architektin und Malerin

Die Architektin und Malerin E. B.-B. war die Tochter eines Advokaten aus Wien. Da ein Architekturstudium für Frauen während der Monarchie noch nicht möglich war, studierte sie Malerei in der Malschule des Wiener Frauenerwerbsvereines bei Adalbert Seligmann. 1901-1906 absolvierte sie das Studium an der Kunstgewerbeschule mit der Fachklasse für Malerei. Bekannte Künstler wie Johann Hrdlicka, Kolo Moser und Friedrich Linke waren ihre Lehrer. 1907 heiratete sie in New York Walter Briggs (geb. Brix, in Wien), Journalist. 1912 ließ sich das Paar scheiden.
1916-1918 war sie außerordentliche Gasthörerin beim Zeichenunterricht an der Technischen Bauschule. 1919 schloss sie das Fach Hochbau an der Staatsgewerbeschule in Salzburg ab. Anschließend folgten zwei Jahre Studium bei Theodor Fischer an der Technischen Hochschule München. 1920 wurde sie zum Dipl. Ing. für Architektur.
1920 ging E. B.-B. in die USA, wo sie in New York und Philadelphia tätig war. Sie publizierte dort auch in verschiedenen Fachzeitschriften. Die amerikanischen Entwürfe wurden im Wiener Künstlerhaus ausgestellt. Ab 1921 war sie als erste Frau Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins. Außerdem war sie die erste befugte Architektin Österreichs. Nach ihrer Rückkehr nach Wien errichtete sie, als ihr einziges architektonisches Werk, den Pestalozzihof sowie das anschließende Ledigenheim. Sie war neben Margarete Schütte-Lihotzky, die einzige Frau, die in der Zwischenkriegszeit Gemeindebauten für die Gemeinde Wien ausführte. 1936 emigrierte sie nach Großbritannien und lebte in London, wo sie im selben Jahr Mitglied des Royal Institute of British Architects (RIBA) wurde.

Literatur / Quellen

ARGE Architektinnen und Ingenieurkonsulentinnen (Hg.): Frauen in der Technik von 1900 bis 2000. Das Schaffen der österreichischen Architektinnen und Ingenieurkonsulentinnen. Ausstellungskatalog, Wien, 1999.
Benton, Ch.: A different world: emigre architects in Britain 1928-1958. Ausstellung in der RIBA Heinz Gallery vom 23.11.1995-20.1.1996. Ausstellungskatalog, London, 1995.
Blau, E.: The Architecture of Red Vienna. MIT Press, Cambridge, Massachusetts, 1999.
Dörhöfer, K.: Pionierinnen in der Architektur. Eine Baugeschichte der Moderne. Wasmuth Verlag, Tübingen, 2004.
Houses at Bilston, designed by Ella B. Briggs. In: Architects Jorunal, Jan. 1947.
Plakolm-Forsthuber, S.: Künstlerinnen in Österreich 1897-1938, Wien, 1994.
Stingl, K.: Ella Briggs (-Baumfeld). Diplomarbeit Universität Wien, 2008.

Werke

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