Brichacek Berta, geb. Gratzl, Ps. Emmy Walter; Buchbinderin und Parteifunktionärin
Geb. Wien, 12.10.1914
Gest. Wien, 3.4.2009
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Otto Brichacek, Parteifunktionär.
Ausbildungen: Buchbinderlehre, studierte an der Moskauer Lenin-Schule.
Laufbahn: Mitglied der SAJDÖ (Sozialistische Arbeiterjugend Deutschösterreichs), 1933 ausgeschlossen; 1934 Mitglied des illegalen KJV (Kommunistischer Jugendverband), Oktober 1934 zusammen mit ihrem Mann Teilnahme am VI. KJI-Kongress in Moskau, wo sie gerade an der Lenin-Schule studierte, 1935 ZK-Mitglied in Wien; während des Austrofaschismus mehrmals verhaftet, ab März 1938 weiterhin illegale Arbeit; Emigration nach England, 1939 Mitgründerin und Angestellte des Austrian Centre, freigestellte Funktionärin der Jugendorganisation Young Austria in Great Britain, Deckname „Emmy Walter“; 1945 Rückkehr nach Wien, Funktionärin in der „Freien österreichischen Jugend“, zentrale Funktionärin der KPÖ in Wien; ab 1970 Mitglied der Schiedskommission der KPÖ, Mitarbeit in der Fraktion „Gewerkschaftliche Einheit“ im ÖGB, langjährige Sekretärin des Bundes demokratischer Frauen, Mitarbeiterin im Gewerkschaftlichen Linksblock, Mitarbeiterin des Frauenreferats des ÖGB.
Mitglsch.: Gehörte der österreichischen Delegation der „Freien österreichischen Jugend“ beim ersten Weltjugendkongress im Oktober 1945 an, zusammen mit Franz Danimann, Herbert Steiner, Max Ungar u. a. Bei der bundesweiten Arbeitstagung der FÖJ 12.-13.1.1946 wurde sie zur Sekretärin gewählt (Vorsitzender: Otto Brichacek, Vizevorsitzender: Franz Danimann, Sekretäre: Steiner, Weissenbeck, Kellner, B. Brichacek, Horak).
Qu.: IfZ München; KPÖ Wien.
W.: „Gem. m. Walter, Emmy: Die soziale und wirtschaftliche Lage der österreichischen Jugend unter der deutschen Fremdherrschaft“ (1944), „Kapitel 8 in: Beiträge zur Geschichte der kommunistischen
Jugendbewegung in Österreich, hg. v. d. Hist. Kommission des ZK der KPÖ, o. J.“
L.: Historische Kommission, Maimann 1975, Pasteur 1986, Tidl 1982, Nachruf: Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft, 16. Jg. Nr. 2, Juni 2009