Bokor Margit, geb. Wahl; Sängerin
Geb. Losoncz, Ungarn, 1.6.1905
Gest. New York City, New York, USA, 9.11.1949
Herkunft, Verwandtschaften: Hatte fünf Brüder.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe: Verheiratet mit Mag. Sandor Bokor, von dem sie 1937 geschieden wird; 2. Ehe: verheiratet mit Paul Goldschmidt, Sekretär der österreichischen Handelskammer in den Vereinigten Staaten; Tochter aus erster Ehe: Veronika (*1920).
Ausbildungen: Besuchte das Konservatorium (Klavierfach) an der Hochschule für Musik, in Budapest bei Professor Bela Szabados Gesang.
Laufbahn: Ihr erstes Engagement hatte sie 1928-1930 in Leipzig, wo sie als Fidelio in Ludwig van Beethovens gleichnamiger Oper debütierte. 1930 gab sie ein Gastspiel in Berlin als Leonora in „Der Troubadour“ von Giuseppe Verdi, welches möglicherweise zum Engagement an der Dresdner Staatsoper führte, zu deren Ensemble sie von 1930 bis 1933 gehörte. Ab 1. September 1933 wohnte sie in Wien und war erste Sopranistin an der Wiener Staatsoper. Absolvierte zahlreiche Gastspiele in London, Berlin, Amsterdam, Monte Carlo und Salzburg. Mit einem Schreiben vom 23. März 1938 teilte ihr die Direktion der Staatsoper in Wien mit, dass sie mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres beurlaubt sei. Einen Tag darauf meldete die Direktion der Staatsoper der Staatstheaterverwaltung in Wien, dass M. B., obwohl sie römisch-katholisch war, „volljüdischer“ Abstammung und deswegen bis auf weiteres vom Dienst enthoben sei. Sie musste Wien verlassen und war dann in Paris, in Südamerika und an der New Yorker Metropolitan Opera tätig. Sie stirbt im Alter von 44 Jahren 1949 in New York an Krebs. Gehörte zu den führenden europäischen Sopranistinnen. Nach ihrem Tod gründete ein Komitee von Freunden M. B.s einen nach ihr benannten Memorial Fund of Columbia University.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Czeike Bd 1 2004, Maurer Zenck/Petersen 2005, Österreich 1918-1934, ÖML-Online